Roland Gehrke
Erfolgreicher Sportler und Stimmungskanone der Mannschaft

Er hat als 15jähriger mit dem Ringen begonnen, als er aus einem 300 Einwohner zählenden Geburtsort Kreckow nach Neubrandenburg kam. Er war der neue in der Trainingsgruppe und merkte sehr schnell, daß mit Kraft allein – davon hatte er wohl ebensoviel wie Einsatzwillen – auf die Dauer nichts auszurichten war. Entmutigen konnte ihn seinerzeit auch nicht die Schwierigkeit, daß er einen ziemlich beschwerlichen Anfahrtsweg zum Training hatte.

Seit seinen ersten Versuchen auf den Matten von Dynamo Neubrandenburg führte sein Weg steil nach oben:

1970 noch Spartakiade-Fünfter, 1972 schon Spartakiadesieger, inzwischen 18jährig und schon für die Ringerhochburg Luckenwalde startend, zweimal Juniorenweltmeister, dreimal DDR-Meister der Senioren 1974 bis 1976, das waren seine ersten Stufen der nationalen Erfolgsleiter.

Seine ersten internationalen Erfolge stellten sich bei den Junioren 1973 als Dritter der WM und 1974 ein, als Dritter der EM wurde.

1975 erhielt Roland seine erste Berufung in die Nationalmannschaft der “Großen”. Den 7. Platz bei den Europameisterschaften, aber wenige Monate später feierte er in Minsk als Weltmeisterschafts-Zweiter einen großartigen Einstand als WM-Debütant.

1976 dann der glanzvolle internationale Auftritt von Roland Gehrke bei der Europameisterschaft im heutigen Sankt Petersburg.

Roland hatte es in der Hand, für das achte Gold in der DDR-Ringergeschichte zu sorgen. Ein Sieg gegen den rumänischen Weltmeister von 1974, Simon, hätte die Fronten geklärt. 72 Sekunden vor dem Ende der dritten und letzten Runde führte der damalige 22jährige Luckenwalder überlegen mit 12:5 Punkten. Doch dann riß ihn eine Unaufmerksamkeit aus allen Goldträumen. So reiste Roland mit der Silbermedaille, die er aus den Händen der russischen Ringerlegende und seinem Vorbild Medwed erhielt, nach Hause.

Doppelte Freude dann dafür bei den DDR-Meisterschaften im FR in Luckenwalde. Zum einen wurde er erneut DDR-Meister, diesmal allerdings abgespeckt im Schwergewicht. Im Superschwergewicht zählte Roland Gehrke mit 103 kg ohnehin zu den leichtesten.

1976 belegte Roland Gehrke bei den Olympischen Spielen in Montreal den undankbaren 4. Platz. Seine internationale Erfolgsbilanz setzte er 1978 als WM-Dritter, 1979 als EM- und WM-Zweiter und 1980 wiederum als Olympia-Vierter fort. 1981 dann sein größter internationaler Erfolg mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft. Im gleichen Jahr gewann Roland bei den Europameisterschaften nochmals eine Bronzemedaille.

1984 beendete er dann seine erfolgreiche Ringerkarriere. 9 internationale Medaillen machen ihn mit zu einem der erfolgreichsten deutschen und Luckenwalder Ringer. Mit Roland Gehrke nahm nicht nur ein hervorragender Sportsmann Abschied von der Ringermatte, sondern auch die “Stimmungskanone” der Mannschaft. ”Seine Fröhlichkeit ist von unschätzbarem psychologischen Wert”, bekannte damals sein Trainer Wolfgang Brösicke.

Roland Gehrke ist heute der Trainer der 1. Bundesliga-Mannschaft des 1. LSC.

(Autor: Rolf Schmidtgen)

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