In Meißen geboren, versuchte er es traditionell erst einmal mit dem Gewichtheben und dem Rudern. Ein richtiger Sportler wollte er auf jeden Fall werden. Eines Tages ließ er sich aber (Glücklicherweise) von seinen Schulfreunden überreden und ging zum Ringen.
1970 errang Harald die Silbermedaille bei der Kinder – und Jugendspartakiade, was seinen späteren Trainer Wolfgang Brösicke, damals Nachwuchstrainer der Luckenwalder, veranlaßte, den kräftigen jungen Burschen nach Luckenwalde zu holen. Und schließlich sorgte der Luckenwalder in den Juni – Tagen des Jahres 1974 in Madrid für eine Sensation, als er – nach nur 5 Jahren Wettkampfpraxis – 21jährig Europameister wurde.
Dabei war die Auslosung alles andere als günstig. In der ersten Runde stand kein geringerer als Olympiasieger und Weltmeister Jarygin gegenüber, und dann kam in der zweiten Runde der bulgarische Klasseringer Mekow. Zwei starke Brocken zu Beginn des Wettkampfes. Harald war mit dem Los allerdings gar nicht so unzufrieden. Damit war die schwerste Aufgabe getan, und Harald erkämpfte seine erste Goldmedaille bei internationalen Meisterschaften.
Der mit acht EM – und WM – Medaillen dekorierte erfolgreichste Luckenwalder Ringer aller Zeiten wird einen Tag in seinem Leben nicht vergessen: den 27. August 1978. An diesem Tag war er in Mexiko-Stadt Weltmeister geworden – der erste in der Luckenwalder Ringergeschichte. Dabei war ihm der WM-Auftakt gründlich mißlungen. Niederlage im ersten Kampf. Doch Harald steckte den Kopf nicht in die Matte, sondern begann seinen Siegeszug. Am Ende war der Erfolg nicht nur eine taktische Meisterleistung, sondern auch eine reine Nervenprobe, die er glänzend löste. Schließlich hatte er im Finale einen Mann von respektablem Ruf bezwungen: Lewan Tediaschwili, seines Zeichens zweifacher Olympiasieger.
In seiner erfolgreichen Karriere war ihm leider kein Medaillengewinn bei Olympischen Spielen vergönnt.
Der heute 45jährige Wahlberliner ist oft bei Heimkämpfen unserer Bundesliga-Mannschaft an der Luckenwalder Ringermatte anzutreffen. (Autor: Rolf Schmidtgen)
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