Luckenwalde. Es sprach sich rum, dass es beim Bundesligaringen in der Fläminghale wieder Spaß macht, zu zuschauen. So kamen etwa 400 Zuschauer zum Kampf des LSC gegen den SV Luftfahrt Berlin.
Eine Erkenntnis war den LSC – Athleten anzumerken: Jede gewonnene Runde und jeder erzielte Punkt kann für den Gesamterfolg wichtig sein.
Nach dem offiziellen Wiegen war klar, es wird zehn Kämpfe geben und diese werden spannend sein. Das Trainerduo Prestele – Lieberam der Berliner brachte sein Top – Team in die Fläminghalle. Vier Polen und zwei Ungarn standen im Zehnerteam des SV Luftfahrt. Die vier Deutschen in der Mannschaft waren aber auch nicht unbeschriebene Blätter. Florian Crusius und Mirko Redmann waren mehrfach deutsche Meister, Ricardo Melz Dritter einer Juniorenweltmeisterschaft, Sven Cammin mehrfacher Medaillengewinner bei einer DM.
„Es war eine Schlussfolgerung der Niederlage gegen Bonn, wir müssen um jeden Punkt im wahrsten Sinne des Wortes r i n g e n“ so LSC – Coach Zabel vor dem Kampf zu seinen Männern.
Es ging gleich im ersten Kampf richtig zur Sache. Da gab Emanuel Krause mit viel Dynamik alles und führte gegen Sven Cammin nach zwei Runden schon mit 11:0. Cammin war aber nicht am Ende, ging in Runde Drei mit 2:0 in Front. Da musste Krause auf den Reservekanister zurück greifen: es gelang ihm, Krause machte aus dem 0:2 ein 3:2 und holte vier Punkte.
Junioreneuropameister Christian John hätte beinahe das Wiegen verpasst. Er wurde in seiner neuen Umgebung herzlichst begrüßt. Gegen Ricardo Melz, immerhin Bronzemedaillengewinner einer Juniorenweltmeisterschaft hätte es eng werden können. „Was ihn auszeichnet, ist seine Unbekümmertheit und sein technisches Repertoire“ so der Cheftrainer für den klassischen Ringkampf in Frankfurt (Oder) Johnny Levermann. So auch an diesem Abend. Als Melz in den ersten Sekunden noch an seiner taktische Linie bastelte, lag er bereits auf beiden Schultern. John packte den Potsdamer Erzieher in Diensten des SV, warf ihn mit hoher Amplitude über die Brust und krachte ihn aufs Kreuz. Der hervorragend agierende Kampfrichter Schedler aus Thüringen klatschte sofort auf die Matte. Nach nur 29 Sekunden war das Debüt des Hoffnungsträgers von der Oder beendet.
Gegen Florian Crusius, jahrelang die Nummer Eins des DRB im Limit bis 55 kg, hatte Christoph Bast zunächst Probleme. Er führte nach zwei Runden mit 2:0, erzielte aber keine technische Wertung. In Runde Drei war der Bann gebrochen, Bast machte fünf Punkte.
„Ich wollte ja, der hat aber auch nicht ein wenig gewackelt“ so Robert Glor nach seiner 0:4 – Niederlage gegen den polnischen Vizemeister Kamil Skaskiewicz.
Bei der Junioren – EM von 2010 standen sich Philipp Herzog und Rafal Statkiewicz im Limit bis 60 kg im Kampf um Bronze gegenüber. Der Pole hat sich in der Gewichtsklasse bis 66 kg etabliert, Herzog hilft beim LSC da oftmals aus. Am Kampfabend hatte der Polen an der Waage 3,7 kg mehr auf den Rippen. Es war aber Philipp Herzog anzumerken, dass es an diesem Abend klappen musste. Er verlor zwar die erste Runde mit 0:1, beherrschte aber anschließend seinen Gegner recht sicher. Mit 1:0, 3:0 und 3:1 gingen die folgenden Runden an den LSC – Mann.
Zur Halbzeit führte der Gastgeber sicher mit 14:5 Punkten.
Bei den Klassikern bis 84 kg ließ sich der Ungar Viktor Lörincz mit Mirko Redmann auf keine Spielereien ein. Im Vorjahr gab Lörincz in Berlin gegen Redmann noch eine Runde ab. Diesmal jubelten die Zuschauer nach einer Minute über seinen Schultersieg.
Nach einer Kampfpause am letzten Wochenende kam Marc Wentzke im Limit bis 66 kg zum Einsatz. Er ist sicherlich nach weit von seiner Bestform entfernt, mühte sich redlich, war der aktivere Athlet auf der Matte und wählte auch drei Mal die Oberlage.“Der Saugnapf am Boden des Ungarn Krisztian Jäger zog aber zu stark“ so Moderator Drogi zum 1:0- Erfolg des Ungarn gegen Wentzke.
Mit Patryk Dublinowski stand ein Kuriosum auf der Matte der Fläminghalle. Der Pole war 2012 mitteldeutscher Meister der Junioren, wurde auch deutscher Meister der Junioren und ist auch polnischer Juniorenmeister und Vizemeister bei den Männern. Eine schwere Aufgabe für Istvan Vereb. Der Ungar machte einen konzentrierten Eindruck. „Der weiß ganz genau was er will und sieht schnell die Chance zum Punkten“ so der Eindruck nach dem 3:0 – Erfolg von Vereb über Dublinowski.
Andreas Zabel gab Martin Obst zwei Wochen Zeit, um Gewicht für das Limit bis 74 kg zu machen. In Leipzig gewann Obst mit 82,6 kg gegen René Findt mit 4:0 im Limit bis 84 kg. Am Kampfabend brachte Obst im Kampf gegen den polnischenVizemeister Adam Sobieraj 75,9 kg auf die Waage. Obst war der aktivere Ringer, wartete lange und geduldig auf seine Chance. Er gewann nicht spektakulär, was er machte hatte Hand und Fuß. Obst siegte in drei Runden mit jeweils 1:0.
Etwas enttäuschend dann der Abschluss für den LSC. Jakub Tim fehlte es an vielen Dingen, um Erfolgreich gegen den Ungarn Balint Korpasi zu bestehen. Einen solchen Abschluss haben sich die ordentlich mitgehenden Zuschauer nicht verdient.
Der LSC siegte am Ende sicher mit 24:9 Punkten.
„Es ist klar, dass wir so nicht eingehen wollten. Trotz der drei Niederlagen wird unsere Zeit noch kommen. Gegen Lichtenfels und gegen die WKG Leipzig / Taucha wollen wir die Punkte zum Klassenerhalt erkämpfen“ so SV – Trainer Swen Lieberam nach dem Kampf.
„Meine Jungs haben aus der Niederlage gegen Bonn gelernt und um jeden Punkt gekämpft, Wie Emanuel Krause das 4:0 und Philipp Herzog das 3:1 erkämpft haben war schon schön“ so Andreas Zabel zu Leistung seiner Mannschaft. |