Luckenwalde. In einem Vorgespräch, welches jetzt immer vor einer Bundesligapartie in der Halle durchgeführt wird,
erklärte Gästetrainer Udo Parthum, Aue will gegenhalten und ein ansprechende Ergebnis erzielen, ein Luckenwalder
erwartete einen klaren Sieg des LSC „um die 26 Punkte herum“. Beides sollte sich bewahrheiten.

Die vom Verletzungspech verfolgten Ringer aus dem Erzgebirge konnten die Klasse im klassischen Stil bis 55 kg nicht
besetzen. So kam Neuzugang Vincente Lillo-Garcia kampflos zu vier Mannschaftspunkten. Der Kampf der Freistiler bis
120 kg ging damit als erster über die Matte. Zunächst taten sich Thomas Tonn und Ronny Wegner nichts an. Im zweiten
Abschnitt hatte dann der Mann vom LSC die größeren Reserven, er rollte den 19 kg schwereren Ronny Wegner und wurde am Ende 2:0-Sieger.
Spannend wurde es im Freistil bis 60 kg. LSC-Neuzugang Vasilij Zeiher traf auf den mehrfachen tschechischen Meister
Ludek Burian. Bei der diesjährigen EM verlor Zeiher im Pool gegen den Tschechen. Burian ging mit 3:0 in Führung.
Zeiher gab sich nicht auf. Gegen den sichtlich abbauenden Burian verkürzte der LSC-Mann vor der Pause auf 1:3. Im

zweiten Abschnitt wurde Burian wegen seiner passiven Ringweise vom Kampfrichter Jahncke aus Hamburg
verwarnt. Gegen Ende packte dann Zeiher richtig zu und brachte eine Technik mit zwei Punkten durch. Nach dieser Aktion, die drei
Sekunden vor dem Ende stattfand, trat der Tscheche weg. Trainer Parthum wollten den Kampf beenden. Er wurde von
seinem Mannschaftsleiter Becher auf die Zeit aufmerksam gemacht. So brachte Zeiher den Sieg über die Zeit und hatte einen guten Einstand beim LSC.
Im klassischen Stil bis 96 kg gab es dann eine Enttäuschung bei den Zuschauern. Gegen Marec Svec
sollte nach dem Wiegeprotokoll Falk Scheibe ringen. Scheibe gab den Kampf wegen einer Verletzung auf. So erhielt zwar der LSC vier
Mannschaftspunkte, die Zuschauer wurden aber um einige Minuten eines Kampfes gebracht. Im klassischen Stil bis 66
kg wollte Joel Carlsson seinen Erfolg gegen Björn Schöniger aus dem Hinkampf (9:0) wiederholen. Der junge Mann aus
Aue war aber nur passiv eingestellt. Bei zwei schönen Würfen landete Schöniger auf dem Bauch, was dem Schweden
jeweils nur ein Punkt brachte. Am Ende gewann Carlsson, der diesmal seine Frau und zwei Schwestern mitbrachte, mit
4:0. So führte der LSC zur Pause mit 14:0 Punkten.

Nach der Pause sah im Freistil bis 84 kg Norman Pickut gegen Selami Akosman lange wie der sichere Sieger aus. Als
Kampfrichter Jahncke Pickut in die Bodenlage schickt und länger als eine Minute Akosman gewähren ließ, machte dieser
vier Punkte. Pickut konnte noch verkürzen, musste aber diese knappe Niederlage hinnehmen. Im Freistil
bis 66 kg kam Stephan Spengler gegen Dominic Lenk zum Einsatz. Mit der ersten Technik setzte der Juniorenmeister einen Einsteiger
an und quälte seinen Gegner auf beide Schultern.
Im klassischen Stil bis 84 kg war technisches Ringen fehl am Platze. Erik Hahn und Tony Selle kämpften
sechs Minuten lang um die Fassart. „Dieser nicht schöne Kampf wurde letztendlich durch eine unqualifizierte Entscheidung des Kampfrichters
beendet“ so der verärgerte Udo Parthum in der Pressekonferenz nach dem Kampf. Weil Selle sich zum
wiederholten Male bei der Bodenlage nicht richtig positionierte, erhielt er eine Verwarnung und Hahn einen Punkt
zugesprochen. Durch diesen Punkt wurde Erik Hahn Sieger. Der LSC führte mit 20:2 Punkten.

Dann gab es eine spannende Begegnung des Urgesteins Mario Büttner mit René Zimmermann. In Aue besiegte Zimmermann
den Ex-LSC-Mann noch mit 6:0. Diesmal brachte er wieder Kombinationen aus Wurf und Rolle an und siegte mit 12:2
Punkten. Beim 23:2 kämpften im Freistil Jan Brömme und Rico Tautenhahn. Jan Brömme ging ständig vorwärts, kam aber
zunächst nicht zu zählbaren Wertungen. Mit einem 2:0 ging es in die Pause. Im zweiten Abschnitt erhöhte Brömme den Druck und wurde
gefeierter 5:0-Sieger.
Nun traten beide Vorhersagen ein. Die Kämpfe, die stattfanden waren schön und spannend. Der LSC kam zu einem
letztendlich ungefährdeten 25,5:2-Erfolg. Der kommende Kampf am Freitag um 19.30 Uhr wird schon eine echte
Standortbestimmung werden. In der Fläminghalle tritt die in der Rückrunde erstarkte Staffel der RWG
Halle-Merseburg-Leuna an, die nach dem Rückzug von Greiz wieder eine Chance auf den 4. Tabellenplatz hat. Hier
werden die LSC-Ringer ihre Zuschauer dringend gebrauchen.
Die übrigen Ergebnisse der Nordstaffel: Witten - Jena 18.0:9.5; Rostock-Warnemünde - Halle-Merseburg-Leuna 8.5:17.5. (mj) |