Stuttgart - Nach Ansicht von Karl Maier, Präsident des Vize-Meisters KSV Aalen, steht die Ringerbundesliga kurz vor dem Aus.
«Es ist fünf vor zwölf. Die Liga ist krank, todkrank und es dauert nicht mehr lange, dann wird der große Knall kommen und einige Vereine von der Bildfläche verschwinden», sagte der 60-Jährige in einem Interview der Stuttgarter Zeitung. Scharfe Kritik richtete Maier an den Deutschen Ringerbund (DRB): «Wir haben im DRB nicht die Führungskräfte, die innovativ denken und in der Lage sind, das Ringen nach vorne zu bringen.» Seit Jahren würde der DRB die Vorschläge der Vereine überhören und die Sportart zu Tode verwalten.
«Die komplette Führungsspitze gehört ausgetauscht», forderte Maier. Er prangerte vor allem die schlechte Öffentlichkeitsarbeit des DRB an («eine einzige Katastrophe»). Schon vor Jahren habe Maier eine zentrale Vermarktung der Liga gefordert - vergebens. «Der Verband und die Bundesliga passen einfach nicht zusammen. Der DRB sieht nur noch Medaillen, weil sie sonst bei der Sportförderung unten durchfallen - wie es uns geht, ist ihm egal», schimpfte Maier.
Im vergangenen Jahr musste bereits der ASV Bauknecht Schorndorf seine Mannschaft aus der Bundesliga zurückziehen. Für Maier wird das kein Einzelfall bleiben: «Die gesamte Liga geht am Stock. Fast alle Bundesligisten haben mit großen finanziellen Problemen zu kämpfen. In ein bis zwei Jahren wird das Ringen so gewaltig Schiffbruch erleiden.» Zwar werde die Bundesliga nicht verschwinden, aber sie sei bald eine Amateurliga. |