Luckenwalde. „Es war ein gelungenes Turnier, so gute Kämpfe, wie an den beiden Tagen, habe ich beim Brandenburg – Cup schon lange nicht mehr erlebt“ so LSC – Vorstandsmitglied Michael Fiedler nach der letzten Siegerehrung in der Fläminghalle.“Es ist schade, dass wir aus Kapazitätsgründen einigen Mannschaften in diesem Jahr absagen mussten“ so der LSC – Präsident Christian Buddeweg bei der Eröffnung des Turniers am Freitag. Die Bürgermeisterin der Stadt Luckenwalde, Frau Herzog von der Heide, ließ es sich wieder nicht nehmen, und besuchte die Gäste der Stadt Luckenwalde bei ihren Wettkämpfen am Eröffnungstag.
Zuvor hatte der Organisationsstab des LSC um den LSC – Geschäftsführer Reinhardt Mehlhorn, den Jugendwart des RVB Michael Stärk und den Stützpunkttrainer Heiko Röll großartige Arbeit geleistet.
Die Auflage Nummer 19 sollte ein FILA – Turnier werden. Dann gab es allerdings mit der FILA einige Dissonanzen, die auch für die Kadettenringer eine FILA – Lizenz notwendig machen wollte. So blieb es beim „Internationalen Kadettenturnier um den Sparkassen – Cup“
150 Aktive trugen sich in die Wettkampflisten ein. Diese kamen von 32 Mannschaften.
In der Klasse bis 58 kg kämpfen 24 Ringer, bis 69 kg waren es 21. Sechs Kämpfer gingen für das schwerste Limit, die Klasse bis 100 kg, über die Waage. Turnierleiter Michael Stärk entschied, dass hier „nordisch“ gerungen wird, das bedeutet, jeder Ringer muss gegen jeden antreten.
Aus Sicht des Leistungsstützpunktes Luckenwalde gingen drei Ringer mit Medaillenambitionen ins Turnier. Im obersten Limit waren es Marcel Böhme, Aslan Mahmudov und in der Klasse bis 76 kg der deutsche Meister dieser Gewichtsklasse, der Hennigsdorfer Thomas Passow. Anklopfen an die Medaillenränge wollte im Limit bis 63 kg auch der deutsche Vizemeister Levon Sagrsjan. Er kommt aus Wilhelmshaven, besucht die 10. Klasse der hiesigen Oberschule und wurde in diesem Jahr deutscher Vizemeister.
Neu für die langjährigen Hallensprecher Hergen Täpal und Manfred Jura war auch die Ankündigung von Ringern des Königlichen Ringerverbandes aus Belgien.
Am Ende der 184 Kämpfe standen zwei Schützlinge des Trainers Heiko Röll auf dem Siegerpodest.
Im Superschwergewicht wollte es das Los, dass die beiden Mitfavoriten aus Luckenwalde Marcel Böhme und Aslan Mahmudov als erstes gegen einander mussten. An diesem Tag war der Gymnasiast Böhme besser drauf, als der Oberschüler Mahmudov. Böhme entschied den Kampf nach drei Runden mit 3:0, 0:3 und 8:1 für sich. Mahmudov war deprimiert, gab aber nicht auf. Böhme verletzte sich im Kampf gegen den Polen Imbierski und musste aufgeben. Mahmudov zog durch. Er schulterte Imbierski und musste dann gegen den deutschen Meister Holger Fingerle antreten. Mahmudov war konzertiert und motiviert. Er gab keine Wertung ab und siegte nach zwei Runden. Den Bulgaren Redieb und den Saarländer Grün schulterte er und wurde Turniersieger.
Auf den zweiten Platz kam im Limit bis 63 kg Levon Sagrsjan. Der gebürtige Armenier machte es in jedem Kampf knapp. 1:0 und 4:0 gegen Sangareev aus Frankreich und 4:3 und 1:1 gegen den Franzosen Omarov. Gegen den Thalheimer Benjamin Opitz verlor der Luckenwalder bei der Meisterschaft. Am Samstag wurde es wieder eng. Sagrsjan gab die erste Runde mit 0:1 ab, gewann die zweite Runde mit 1:1 und beherrschte den Sachsen in der entscheidenden 3. Runde mit 4:1. Im Finale kämpfte er gegen Albert Yurchenkov aus Lettland. Nach dem 0:0 nach ersten Runde zog Yurchenkov die rote Kugel, durfte zufassen und gewann die erste Runde. In einigen kniffligen Situationen hatte der Lette die bessere Übersicht und gewann mit 2:0.
Im Limit bis 76 kg hatte Thomas Passow nicht den besten Tag erwischt. In den Kämpfen gegen den Litauer Danidavicius und gegen den Österreicher Pajantschitsch musste er über drei Runden. Gegen den späteren Sieger, den Bulgaren Djeihan verlor er deutlich mit 0:4 und 0:6. Im Kampf um Bronze unterlag er Andre Flick aus Baden Württemberg mit 0.2. Diesen Flick konnte Passow die der DM besiegen.
Die Schützlinge von Bundestrainer Jürgen Scheibe stellten mit Dawid Wolny (50 kg) und Erik Thiel (85 kg) zwei Turniersieger.
Auf Rang Zwei kamen Ahmad Shahab (58 kg) und Holger Fingerle (100 kg), dritte Plätze belegten Tim Scherer (42 kg) und Roman Walter (50 kg)
Für die Siegerehrung konnte der LSC einstige Größen des Luckenwalder Ringkampfsports gewinnen. So wurden die Medaillengewinner dieses Turniers von Klaus Pohl, er war 1966 erster deutscher Europameister nach dem 2. Weltkrieg, dem Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele von 1976 Klaus- Dieter Brüchert und dem Silbermedaillengewinner der Olympiade von 1992 Heiko Balz geehrt. Ihnen zur Seite stand Frau Uschi Sinz, Vorsitzende des Stadtsportbundes Luckenwalde und der Präsident des LSC, Herr Christian Buddeweg.
Die Vereinswertung gewann die Mannschaft des DRB mit 66 Punkten, vor Razgrad aus Bulgarien mit 45 Punkten und der Vertretung des Saarlandes mit 38 Punkten. Brandenburg belegte mit 22 Punkten den 11. Rang.
Bulletin - Fila Turnier - Brandenburg-Cup 2012 Kadetten
Die Medaillengewinner und die Platzierungen der Luckenwalder:
42 kg: 1. Patryk Olenczyn (Polen), 2. Matvey Prilipkin (Russland), 3. Tim Scherer (DRV) und Wictor Lejczak (Polen), 9. Tom Laerz
46 kg: 1. Marcel Sandeck (Bayern), 2. Yannick Ott (Hessen), 3. Wladimir Lednev (Russland) und Robert Dobrodziej (Polen)
50 kg: 1. Dawid Wolny (DRB), 2. Andrius Zekas (Litauen), 3. Valentin Seimetz (Saarland) und Roman Walter (DRB), 9. Alexander Röll, 12. Deward Stier
54 kg: 1. Andreas Walter (Bayern), 2. Moses Schäfer (Saarland), 3. Michi Bucher (Schweiz) und Tomas Baracevicius (Litauen), 12. Johnny Roßbach
58 kg: 1. Ilman Mukhtarov (Frankreich), 2. Ahmad Shahab (DRB), 3. Ahmed Aktan (Bulgarien) und Simon Hüttner (Bayern), 7. Matthias Nürnberger, 16. Doa Küksar
63 kg: 1. Albert Yurchenkov (Lettland), 2. Levon Sagrsjan (Luckenwalde), 3. Kamil Rybicki (Polen) und Abdoula Omarov (Frankreich)
69 kg: 1. Robin Paulus (Saarland), 2. Nataniel Ostrowski (Polen), 3. Sergey Teplyakov (Russland) und André Timofeev (Württemberg), 12. Steven Müller
76 kg: 1. Sunai Djeihan (Bulgarien), 2. Akadiusz Orlowski (Polen), 3. Christoph Henn (Hessen) und André Flick (Württemberg), 5. Thomas Passow
85 kg: 1. Erik Thiele (DRB), 2. Jörg Hutter (Schweiz), 3. Aleksander Wojtachno (Polen) und Jere Heino (Finnland)
100 kg: 1. Aslan Mahmudov (Luckenwalde), 2. Holger Fingerle (DRB), 3. Erwin Imbierski (Polen) |