  Dennis Nowka beendete mit einer herrlichen Fünf seinen Kampf gegen Thomas Beister
Auerbach. Wegen eines Nachwuchsturniers in Finnland übernahm Bundesliga - Co -Trainer Andreas Zabel die Betreuung der Regionalligamannschaft bei ihrem schweren Kampf beim einstigen Bundesligisten, dem AC Auerbach. Wie ernst es die Sachsen mit der Rückkehr ins Oberhaus der Ringer meinen, zeigten sie am Samstag vor etwa 300 Zuschauern im "Stift" in Auerbach.
Mit dem Ort Auerbach gibt es so einige Schwierigkeiten. Kampfrichter Schwäblein reiste, um seinen Pflichten nachzukommen, zunächst nach Auerbach im Vogtland. So übernahmen die Trainer Zabel und Richter das Abwiegen, Der Unparteiische erschien um 20.00 Uhr.
Teilweise ein Vorteil für die Gastgeber, da einige in ihren Reihen gewaltig Gewicht machen mussten. Auf dem Wiegeprotokoll dann das für Regionalliga unwahrscheinliche: Bei Auerbach traten neun EU - Ausländer auf die Matte. Im Vorjahr musste der Ungar Attila Drechsler gegen Luckenwalde noch gegen Alexej Gloushkov ringen, diesmal ging er gegen Andreas Fiedler ins Gefecht. Ebenso erging es Zoltan Fodor. In der vergangenen Saison noch gegen Nazmi Avluca, am Samstag nun gegen Michael Nachtigall. Dieser Gedanke soll die Leistungen der 2. Reihe des LSC nicht schmälern, sie soll nur darauf verweisen, dass in einer Regionalliga mit solch einer Gegnerschaft, die teilweise zur europäischen Spitze zählt, nicht zu rechnen ist.
Im Freistil bis 55 kg gab Philipp Herzog die ersten beiden Runden gegen den Rumänen Bogdan Chelaru ab. Nachdem er die 3. Runde gegen den stark geforderten Südeuropäer mit 4:0 für sich entschieden hatte, führte er in der 4. Runde schon mit 1:0. Hier wollte er den Vorsprung halten. Chelaru erholte sich und machte Sekunden vor dem Ende den entscheidenden Punkt.
  Andreas Aurich - Ivan Nemeth 0:4
Im Superschwergewicht musste Andreas Aurich gegen den Welt- und Europameister der Junioren dieses Jahres, gegen den Ungarn Ivan Nemeth antreten. Aurich war der Aktivere, der Ungar musste als erster in die Bodenlage. Aurich wurde vom langen Juniorenweltmeister bei einer Rolle abgefangen und geschultert.
Bis 60 kg ging Dustin Bartmuß gegen den international erfahrenen Ungarn György Szabo ins Rennen. Bartmuß hielt sich im klassischen Stil ordentlich, konnte aber ein 0:3 nicht verhindern.
  Andreas Zabel - Daniel Bona 1:3
Da Christian Kaminski nicht antreten konnte, stellte sich im Freistil bis 96 kg Andreas Zabel mit seinen 78,2 kg gegen den Juniorenvizeeuropameister der Klasse bis 96 kg, den Ungarn Daniel Bona, auf die Matte. Zabel nahm dem jungen Mann eine Runde ab und erfüllte damit seine Aufgabe.
Bis 66 kg im Freistil kämpfte René Pikulla gegen den Rumänen Stefan Daniliuc. Pikulla konnte die große Gewichtsdifferenz nicht kompensieren und verlor mit 0:3. Nach fünf Kämpfen führte der Gastgeber mit 16:2 Punkten.
  Norman Pickut - Lukasz Wiechna 3:1
Im klassischen Stil bis 84 kg hatte Michael Nachtigall gegen den Ungarn Fodor keine Chance und verlor durch technische Überlegtheit.
Dennis Nowka rang im klassischen Stil bis 66 kg gegen Thomas Beister. Er beendete die 3. Runde mit einer herrlichen Fünf und wurde 3:0 - Sieger.
Wie im Vorjahr musste Norman Pickut gegen den Polen Lukasz Wiechna antreten. Der LSC - Mann beendete die Partie mit einem 3:1 - Sieg.
  Felix Menzel - Istvan Vereb 0:3 Im Freistil bis 74 kg merkte Felix Menzel wie hoch die Trauben in der 1. Bundesliga hängen werden. Auerbach bot den Siebenten der Junioren - WM der Klasse bis 74 kg, den Ungarn Istvan Vereb auf. Vereb, in der Vorwoche noch bis 84 kg auf der Matte ließ dem Junioreneuropameister der Klasse bis 66 kg keine Chance und siegte mit 3:0.
Im abschließenden Kampf konnte Andreas Fiedler nur sein großes Kämpferherz auf die Matte bringen. Gegen den mit WM- und EM - Erfahrung ausgestatteten Ungarn Attila Drechsler unterlag der LSC - Mann durch technische Überlegenheit.
Nun könnte man meinen, die 8:28 - Niederlage des LSC in Auerbach spricht Bände.
Trainer Richter wollte gegen den Staffelfavoriten, so wurde der LSC in der Vorschau angekündigt, den neugewonnenen Sponsoren die Leistungsfähigkeit seiner neuen Truppe demonstrieren. Das ist ihm gelungen. Zu Recht kann Auerbach auch auf eine solche Mannschaft stolz sein. Regionalliga, die meiner Ansicht nach auch zur Heranführung junger Talente dienen soll, ist mit einer Mannschaft, in der neun jungen Ausländer ringen, fehl am Platze.
Mit der Vierteilung der 1. Liga hatte das DRB - Präsidium die Absicht, den Anteil der ausländischen Ringer in den Ligen zu verkleinern. Wenn aber schon in den Oberligen und Regionalligen derartig viele ausländische, zugegeben auch sehr sympathische Sportler auftauchen, ist das Ziel verfehlt. (MJ) |