Luckenwalde. „Wir müssen die Siege da holen, wo sie zu holen sind“ sprach ein Hofer nach dem Wiegen aus. Der ASV reiste nicht mit seinem A – Kader an und ließ das Superschwergewicht gar aus. Nun klagt man ja im LSC – Lager nicht mehr darüber, wenn da eine Mannschaft mit nur neun Ringern antritt, man musste ja hier selbst schon so handeln. Immerhin hat der ASV Hof im Limit bis 120 kg mit Rolf Linke, Marek Svec und Sven Thiele schon drei Männer auf die Matte geschickt. Diesmal ließ der ASV den Cyprioten Polianidis, den Tschechen Ulip und den Bulgaren Neychev zu Hause. Die Zuschauer bekamen dann neun, teilweise recht spannende Kämpfe zu sehen. Mit Matthias Hader kam im Limit bis 55 kg ein gestandener Bundesligaakteur auf die Matte. Nach anfänglicher Zurückhaltung bot ihm das „Nesthäkchen“ im LSC – Team Brian Bliefner ein Gefecht auf Augenhöhe. Bliefner nahm dem Favoriten eine Runde ab und wurde trotz des 1:3 von den Zuschauern bejubelt. Andreas Zabel wollte seine Athleten mal kennen lernen und bot Ivan Nemeth im Limit bis 120 kg an. Leider hatte er ihn nur beim Aufwärmen aktiv erlebt. Nemeth holte kampflos vier Punkte.
Gegen den ehemaligen Armenier Tahir Zaidov ließ Dennis Nowka nichts anbrennen. Er gestaltete den Kampf zwar nicht souverän, gewann aber recht sicher mit 3:0. Dragomir Stoychev wurde von einigen Luckenwaldern sehr freundlich begrüßt. Der Bulgare kämpfte in der Saison 2006/2007 für den LSC. Gegen Mateusz Gucman hatte er keine Chance. Gucman machte das Notwendige, gab keine Wertung ab und siegte mit 3:0.
Die Nominierung von Philipp Herzog für die Freistilklasse bis 66 kg ist nicht mehr überraschend. Gegen Sascha Büchner, der immerhin 2007 in Berlin Felix Menzel den Finaleinzug bei der Junioren – DM vermasselte, hielt er sich großartig. Der Kampf war bestimmt von der Suche nach Möglichkeiten. Herzog machte aus einem 0:2 ein 2:2. In der entscheidenden fünften Runde hatte Büchner einige Körner mehr zum Zusetzten.
Mit einer lobenswerten Kampfeinstellung präsentierte sich wieder Damian Hartmann im Limit bis 84 kg. Gegen den mehrfachen tschechischen Meister Artur Omarov hatte er allerdings ein Gewichtsdefizit von 5,8 kg. Auf Dauer nutzte der Tscheche diesen Vorteil und gewann mit 3:1. Im klassischen Stil bis 66 kg konnte Nachwuchsringer Burghard Michalski gegen Eusebiu Diaconu nur sein Kämpferherz in die Waagschale werfen. Mit 19:0 und zwei herrlichen Fünferwertungen war der Kampf nach einer Kampfzeit von 2:11 Minuten beendet. Gegen den zweifachen deutschen
Vizemeister der Klasse bis 74 kg Marcus Plodek zeigte Martin Obst im Freistil bis 84 kg seine gewachsene Leistungsstärke. Obwohl bei Beinangriffen mehrmals in Bedrängnis gebracht, gab er kämpferisch stark keinen einzigen Wertungspunkt ab und siegte mit 3:0. Das etwas unsportliche Verhalten von Marcus Plodek nach dem Kampf ist sicherlich dem Frust, welchen der Franke erlebte, zu zuschreiben. Nach dem Kampf werteten beide Ringer ihr Ergebnis gründlich und freundschaftlich aus.
Im Freistil bis 74 kg wurde Felix Menzel von Sebastian Preiß stark gefordert. Menzel meisterte bis zu seiner Verletzung seine Aufgabe ausgezeichnet. 4:0 hieß es für „Mister Lover, Lover…“, so wird der vierfache deutsche Meister musikalisch angekündigt, nach der ersten Runde. Da traf ihn bei einer Rettungsaktion von Preiß dessen Fuß im Gesicht und er plagte sich mit einer Blutung im Mund. Menzel fuhr sein Ding nach Hause und gewann mit 3:0.
Wie würde sich der Spitzenathlet der Klasse bis 66 kg Tamas Lörincz gegen den EM – Fünften von 2010 im Limit bis 74 kg Tomas Sobecky machen. Der Ungar, neu im LSC – Team, sammelte bereits beim SC Anger Bundesligaerfahrungen, hatte dort aber wenig Kämpfe. Nach 90 Sekunden wählte er als aktiverer Ringer beim 0:0 die Oberlage. Der Punkt ging aber an den Tschechen vom ASV Hof. Dann kämpften wieder beide vehement um die Fassart. Als gerade die Meinung aufkam, dass nach den neuen Regeln im Stand nur wenig passiert, flog Sobecky durch die Luft. Der Ungar machte seine Punkte im Standkampf und siegte mit 3:1.
Das 27:10 für den LSC war deutlich.
Stimmen zum Bundesligaduell
„Ich werde meine Athleten vor den entscheidenden Kämpfen der Endrunde nach Möglichkeit alle durchtesten. Obwohl unser Lazarett „gut gefüllt“ ist, gibt es einige Optionen, eine starke Mannschaft auf die Matte zu schicken.
„Ich habe alles versucht, die sechs Kilo konnte ich heute nicht ausgleichen“ so Damian Hartmann nach dem 1:3 – Kampf gegen den Tschechen Omarov. |