Luckenwalde. Die Ringer des LSC riefen zum ersten Heimkampf der Saison in die Fläminghalle und viele sind gekommen. Einmal sollte die Haltung zum 1. LSC bekundet werden und zum anderen die Haltung zum Ringen als olympische Sportart. Das „Ringen total“ ist bei den etwa 550 Gästen sehr gut angekommen. Nach Jugendliga und Regionalliga kämpfte der LSC gegen den Aufsteiger, den KAV Mansfelder Land. Der LSC startete denkbar ungünstig in die neue Saison, der KAV besiegte in eigener Halle den Mitaufsteiger aus Aue mit 19:13.
Im LSC – Lager war man nun doch sehr gespannt, wen denn die Trainer Barutsch und Quant auf die Matte in Luckenwalde schicken werden.
Gegenüber dem Kampf gegen Aue gab es beim LSC zwei Veränderungen. Für Enrico Berg (66 F) kam Brian Bliefner, für Florian Rau der dagestanische Meister, und ehemalige russische Jugendmeister Sais Abakarov.
Es begann ganz im Sinne der Gastgeber. Die LSC - Neuverpflichtung im Freistil bis 55 kg Sven Cammin gab sein Debüt und punktete Nachwuchsmann Christian Borgwardt in 64 Sekunden über legen aus.
Bei den ganz schweren Christian John und Rolf Linke hatte es Kampfrichter Jörg Jähnichen schwer, immer den aktiveren auszumachen. John setzte mehrmals zum Wurf an, wurde aber auch vom cleveren Linke abgefangen. Nach drei Minuten führte „Bärchen“ noch mit 5:3. Dann glich aber Linke zum 6:6 aus. Bei einem Konter witterte John seine Chance und packte seinen Gegner aufs Kreuz. Diese vier Punkte standen nicht unbedingt auf der Rechnung des LSC.
Im Duell des Ex – Luckenwalder Dennis Nowka gegen die Neuverpflichtung Florian Crusius lief es zunächst nach Plan für den LSC. Nach drei Minuten führte Crusius mit 4:0. Dann schickte der Kampfleiter den LSC – Mann in die Bodenlage. Hier zeigte Nowka, dass er ein Meister des verkehrten Aushebers ist. Er glich aus und nahm dem entnervten Crusius noch zwei Punkte ab. Am Ende ein 2:1 für Dennis Nowka.
Skaskiewicz darf noch nicht, wer geht denn nun im Limit bis 96 kg für den LSC auf die Matte. Zabel musste in Mömbris ran, Jakub Tim kämpfte in Köllerbach. An der Waage stand es fest. Robert Glor ging mit knapp 96 kg über die Waage, sein Gegner Martin Obst bracht mal gerade 82 kg. Beide Freunde schenkten sich nichts Glor führte zur Halbzeit mit 1:0. Mit zunehmender Dauer des Kampfes merkte man aber, das Glor viel Gewicht machen musste. Obst war spritziger und nutzte den Vorteil zum 3:1 – Erfolg, was dem LSC ein 2:1 einbrachte.
Schön war der Kampf der beiden Freistiler bis 66 kg nicht. Letztendlich setzte sich aber die Cleverness von Philipp Herzog gegen den Junior Brian Bliefner durch. Herzog gewann mit 2:1.
Zu Pause führte der LSC klar mit 13:4 Punkten.
In der Pause erhielt Felix Menzel die Gratulation zu seinem 26. Geburtstag, eine Abordnung des FFC Turbine Potsdam mit dem Chef des ZAL Raabe wünschte den Ringern eine gute Saison. Herr Raabe überreichte einen Check über 1000,- € für den LSC. Damit wurde der „Ringen total“ – Tag mit finanziert.
Zoltan Fodor hat sich den Einstieg beim LSC gegen Fabian Jänicke sicherlich einfacher vorgestellt. Aufgeregt, nicht nur wegen des ersten Kampfes für die Luckenwalder sondern auch wegen das Wartens auf eine Nachricht aus Budapest, ob er denn nun schon Vater geworden ist, fand er nicht zu seiner Stärke. Jänicke gewann mit 3:2 und holte für den KAV ein 2:1.
Zunächst gab es nur Geschiebe, dann aber auch Techniken. Erik Weiß besiegte den Tschechen Ondrej Ulip mit 7:4 und schraubte den Ergebnis auf 16:7 für den LSC hoch.
Würde es denn reichen. Lennard Wickel musste gegen den Russen Abakarov, Menzel gegen den Russen Gadzhiev und Jakub Tim gegen den polnischen Vizemeister Tomaszewski ran. Der KAV hätte das Blatt noch wenden können.
Lennard Wickel gab aber für die restlichen Kämpfe die Richtung vor. Es hätte ihm jeder verziehen, wenn er ein 0:4 abwenden könnte. Was macht er aber: er testet seinen Gegner aus und legt los. Der Jubel kannte keine Grenzen. Als er nach vier Minuten als überlegener Sieger fest stand. Er besiegte den Russen mit 15:3 Punkten.
„Als Gadzhiev in Peking Juniorenweltmeister wurde, war ich auch dabei“, so Felix Menzel über seinen Gegner im Freistil bis 74 kg. „Respekt habe ich schon, Angst ist aber für mich ein Fremdwort“ so der Mannschaftskapitän des LSC. Gegen den Weltklasseringer kam Menzel über die Zeit und dass war ein Erfolg. Beim 20:10 konnte nichts mehr schief gehen. Zum Abschluss das Duell der beiden Polen. Jakub Tim ist beim polnischen Verband und Ungnade gefallen und wird bei internationalen Turnieren nicht mehr berücksichtigt. „Ich will aber wieder angreifen. Ein Bruch eine Zehe warf mich zurück“ so der Polen vom LSC. Tomaszewski ist beim KAV für die 84 kg vorgesehen.
Im Kampf gegen seinen Landsmann war der KAV – Pole der aktivere Ringer und führte mit 2:0. Als Tim in die Bodenlage geschickt wurde, nutzte er eine technischen Fehler des Obermannes, brachte ihn in eine gefährliche Lage und am Ende jubelte die Halle über einen Schultersieg von Jakub Tim.
Unerwartet klar siegte der LSC mit 24:10.
„Wir im Mansfelder Land haben so viel Ehre im Leib, dass wir die Klasse halten wollen“ so Trainer Johann Barutsch auf die Frage, wo er seine Mannschaft nach der Saison sieht.
Die Zuschauer erlebten einen wunderschönen Bundesligakampf mit vielen technischen Finessen und hervorragenden Kampfgeist aller eingesetzten Ringer. „Wir sind auf dem Weg zu dem Platz, den wir uns vorgenommen haben“ so Andreas Zabel bei der Pressekonferenz. |