Goldbach. Die Juniorenringer im Freistil gingen in diesem Jahr in der Kampfstätte des einstigen Mannschaftsmeisters, des AC Goldbach, der Sporthalle am Webeborn in Goldbach, auf die Meisterschaftsmatte. Nach neuen Regeln und in neuer Alterklassenbegrenzung kämpften die Juniorenringer auf zwei Matten um Meisterschaftsehren. Wie bei den Männern, mussten sich die Verlierer eines Kampfes lange gedulden, ob denn ihr Bezwinger das Finale erreicht. Erreichte er es nicht, dann war die Meisterschaft für die Verlierer beendet, erreichte er das Finale, dann gab es Hoffnungsrunden.
Bis auf Thilo Wilamowski und Karsten Siegert waren alle anderen im ersten Juniorenjahr. Bis 50 kg trat Sven Cammin an. Im ersten Kampf punktete er Scholtabarow aus Hof aus. Im 2. Kampf musste er gegen Kadettenmeister Tim Schleicher antreten. Sven gewann die erste Runde mit 6:4 Punkten und führte 14 Sekunden vor dem Ende der zweiten Runde mit 4:2. Leider brachte er die Führung nicht über die Zeit. Auch die dritte Runde ging an Schleicher. Sven musste warten. Da Schleicher sich ins Finale kämpfe, gab es für Sven Cammin die Hoffnungsrunden. Zunächst gewann er gegen Yves Vogt aus Kandern, scheiterte dann aber an Jens Bauer. Cammin belegte den 5. Platz.
In der Klasse bis 55 kg kämpfte Eyk Fraede. Nach einer Niederlage gegen Frederic Koch aus Berghaussen war er aus dem Rennen. Bis 60 kg, hier traten insgesamt 31 Ringer an, ging Norman Brennert auf die Matte. Nach gutem Kampf, hier hätte er aber nach Meinung seines Trainers Heiko Röll viel aggressiver sein müssen, scheiterte er am A - Jugendmeister des vergangenen Jahres Christian Kotschner aus Kleinostheim. Da Kotschner nicht ins Finale kam, war die Meisterschaft für Norman Brennert beendet.
Die meisten Ringer gab es im Limit bis 66 kg. Unter den 34 kämpften auch Martin Obst und Felix Menzel. Dritter im Bunde war Sandro Mehler, der im vergangenen Jahr an der sportbetonten Gesamtschule in Luckenwalde das Abitur ablegte. Alle Drei hatten Medaillenränge im Blick. Martin Obst schulterte zunächst Breidel aus Zschopau, besiegte dann Steven Gottschling aus Schifferstadt und Henry Naumann aus Magdeburg. Dem Favoriten Martin Preiß aus Hof ordnete er sich zu schnell unter und verlor mit 0:1 und 1:2. In der Hoffnungsrunde schaltete er Sandro Mehler aus. Im Kampf um den 3. Platz fehlten ihm irgendwie die Nerven oder die Kräfte. Gegen Marcus Plodek aus Rimbach ging er mit 2:1 in Führung. In der zweiten und dann auch in der dritten Runde führte Obst jeweils mit 1:0, ließ aber kurz vor dem Ende immer den Ausgleich zu. Nach den neuen Regeln geht dann die Runde an den Ringer, der den Ausgleich schaffte. So blieb ihm der 4. Rang.
Felix Menzel startete im anderen Pool. Sein größter Gegner wurde nicht, wie zunächst gedacht, der Favorit Martin Daum aus Seeheim, sondern Mohamed Soltani aus Trostberg, dieser schaltete nämlich Daum aus. Vor dem Kampf gegen Soltani gab Menzel schon André Paris aus Taucha und Semi Ferchichi aus Schriesheim das Nachsehen. Gegen Marcus Plodek wurde es eng. Menzel hatte aber das richtige Nervenkostüm und gewann mit 5:1 und 5:1. Nach dem Sieg gegen Soltani musste er gegen den aufstrebenden Kadettenmeister Lukas Fecher aus Niedernberg antreten. Menzel gewann die erste Runde mit 4:1, musste die 2. Runde mit 1:3 abgeben. In der 3. Runde machte der Berliner, der, wie sein Vater früher in Luckenwalde „Schmunzel“ gerufen wird, alles klar. Menzel siegte mit 5:3 Punkten. Das war der Platz im Finale. Hier gab er gegen Martin Preiß alles, es reichte aber noch nicht zum Sieg. Der Vizemeistertitel sollte Felix Menzel Ansporn für weitere Aufgaben sein.
Bis 74 kg kämpften Till Kosanke, Tim Siebert und Victor Wolf. Alle der scheiterten in der ersten Runde. Bis 84 kg kämpfte Karsten Siegert. Nach langer Verletzungspause machte der Potsdamer, der die 12. Klasse der sportbetonten Gesamtschule besucht, ein gutes Turnier. Nach einem Freilos, Siegen gegen Jan Friedel aus Warnemünde und Igor Meier aus Freiburg stand er im Finale gegen Michael Kaufmehl aus Waldkirch. Siegert unterlag, freute sich aber über den Vizemeistertitel, den er auch im Vorjahr erringen konnte.
Im Gespräch mit dem Bundestrainer Helmdach lobte dieser die Leistungen der Ringer aus Luckenwalde. Da zum Zeitpunkt der Meisterschaft noch keine absolute Klarheit über die Zukunft des Leistungssports in Luckenwalde herrschte, waren nicht alle mit dem besten Nervenkostüm zur Meisterschaft gefahren. Heute weiß man zumindest, dass der DRB den Antrag stellte, in Luckenwalde ein Nachwuchsleistungszentrum im Freistilringen aufzubauen. Die Leistungen der Nachwuchsringer aus Luckenwalde in diesem Jahr sprechen unbedingt dafür. (MJ)
Die Medaillengewinner: |
50 kg: |
1. Tim Schleicher |
Nürnberg |
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2. Simon Pilzweger |
Goldbach |
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3. Jens Bauer |
Riegelsberg |
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55 kg: |
1. Christian Nützmann |
Rostock |
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2. Georg Hardt |
Gersweiler |
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3. Paul Penner |
Dewangen |
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60 kg: |
1. Marcel Fornoff |
Gailbach |
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2. Sascha Horlbeck |
Markneukirchen |
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3. Alexander Kropf |
Anger |
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66 kg: |
1. Martin Preiß |
Hof |
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2. Felix Menzel |
Berlin/ Luckenwalde |
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3. Marcus Plodek |
Rimbach |
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74 kg: |
1. Stefan Koch |
Anger |
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2. Konstantin Fölk |
Großostheim |
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3. Marcel Redmann |
Berlin |
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84 kg: |
1. Michael Kaufmehl |
Waldkirch |
?????
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2. Karsten Siegert |
Potsdam/ Luckenwalde |
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3. Tobias Jung |
Kleinostheim |
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96 kg: |
1. Stefan Kehrer |
Ketsch |
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2. Oldrik Wagner |
Mömbris |
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3. Florian Lederer |
Mietraching |
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120 kg: |
1. Peter Himbert |
Hüttigweiler |
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2. Jens Brosowski |
Albrechts |
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3. Djyar Mutlugüles |
Hof |
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