Insidern ist Torsten Kloxin bekannt. Der 41-jährige Sportmanager war in seiner Jugend selbst aktiver Ringer, er ist Vizepräsident des Deutschen Ringer Bundes (DRB) und er war Referent für Leistungssport beim Landessportbund Thüringen. Seit 15. August dieses Jahres ist Kloxin nun kommissarischer Geschäftsführer der Nelson GmbH, jener Firma, die die Bundesligakämpfe des Luckenwalder SC organisiert.
Wenig Zeit blieb dem gebürtigen Rostocker in den zurückliegenden Tagen zum Eingewöhnen. Der Start in die neue Saison der Ringer verlangte seine ganze Aufmerksamkeit. Die Luckenwalder müssen am 13. September zuerst auswärts in Leipzig antreten, bevor es eine Woche später in der heimischen Fläminghalle zum Brandenburgderby gegen Frankfurt/Oder kommt.
Nach der erneut verpassten Meisterschaft gegen den KSV Köllerbach wurde es im Frühjahr und Sommer still um den Luckenwalder Bundesligaklub. Niemand fühlte sich offensichtlich verantwortlich. Geschäftsführer Bernd Faßbender und Teammanager Jörn Schröter schmissen die Brocken hin und kündigten, von Trainer Erik Hahn trennte sich der Klub.
LSC-Aufsichtsratschef Reinhardt Töpel, um markige Worte eigentlich nicht verlegen, saß in der Schmollecke und spielte mit dem Gedanken, sein Engagement zu beenden. Dies ist vom Tisch. Töpel bleibt Hauptsponsor der LSC-Bundesligaringer und er holte seinen thüringischen Landsmann Kloxin ins Boot, der ihm in einem Brief seine Sicht für die Finalpleite der Luckenwalder gegen Köllerbach darlegte. Im Juni trafen sich beide, Kloxin bekam zwei Monate später den Job.
„Kostenbewusst bei gleicher Qualität arbeiten“, steht für den 41-Jährigen nun im Mittelpunkt seiner Tätigkeit. „Von der Papierform her, ist der erneute Finaleinzug drin“, erklärt Kloxin, der seinen Vorgängern Faßbender und Schröter eine gute Arbeit bei der Kämpferwahl für den Bundesligakader bescheinigt. Der wurde allerdings reduziert. Statt 31 Ringern stehen noch 22 im LSC-Kader.
Von Sparkurs will Kloxin aber nicht reden. Den 450 000-Euro-Etat der Vorsaison bestätigt er ebenfalls nicht. „Es stand nie so viel Geld zur Verfügung“, sagt Kloxin. „Wir haben mit Reico, den Stadtwerken, der Sparkasse und dem Abfallzweckverband vier Großsponsoren. Zwei mehr, und wir könnten finanziell betrachtet die Saison ruhiger angehen“, erklärt der neue Nelson-Geschäftsführer. Um eine solide finanzielle Basis in Zukunft für das Bundesligaringen beim LSC zu schaffen, will er das Vertrauen der sogenannten Kleinsponsoren zurückgewinnen.
Außerdem setzt Kloxin auf das Luckenwalder Publikum. „Nur 200 Zuschauer in der Gruppenphase wie in der Vorsaison sind zu wenig. Die Bundesligakämpfe müssen wieder an Attraktivität gewinnen“, erklärt er.
In Sachen Eintrittspreise will er den Fans entgegenkommen. In der Gruppenphase kosten die Tickets fünf, beziehungsweise ermäßigt drei Euro, bei Doppelveranstaltungen (mit Regionalliga) sieben und vier Euro. (FN) |