 Die erfolgreiche Mannschaft des Leistungsstützpunktes Luckenwalde. (knieend v l): Marcus Kuballa, Alexander Röll, Daniel Sartakov (stehend v l): Trainer Heiko Röll, Ilja Litvinov, Aslan Mahmudov, Norman Mahmudov, Marcel Böhme, William Stier, Brian Bliefne
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Bindlach. Es wurde für die Ringer des Nachwuchsleistungsstützpunktes eine sehr erfolgreiche Meisterschaft im bayerischen Bindlach. Zunächst starteten die 10 Athleten von Trainer Heiko Röll, von denen 8 die Farben des Landes Brandenburg vertraten, eher bescheiden. Unter den 133 Ringer aus den Landesverbänden gehörten sie sicherlich nicht zu den Top-Favoriten. William Stier, Aslan Mahmudov und Ilja Litvinov gewannen bei Meisterschaften schon Medaillen.
Alexander Röll begann mit einer Niederlage gegen den Thüringer Tilmann Germar, den er bei der mitteldeutschen Meisterschaft noch besiegt hatte. Daniel Sartakov gestaltete gegen den späteren Meisterschaftsvierten Alexander Fröhlich aus Bayern beide Runden mit 0:0 und war im Lospech. Er unterlag mit 0:2. Norman Mahmudov fand gegen Michael Riesterer aus Unterföhring keine richtige Einstellung und verlor mit 0:2. Marcel Böhme rückte mit seinen 13 Jahren in die A – Jugend, da es bei der B – Jugend für ihn keine Gewichtsklasse gibt. Er verlor den ersten Kampf gegen Eduard Maul aus Köllerbach. Marcus Kuballa hatte gegen den späteren Vizemeister Tim Stadelmann aus Nürnberg keine Chance. Brian Bliefner, William Stier, Bernd Müller, Aslan Mahmudov und Ilja Litvinov gewannen. Nach Meinung des Trainers ist der Auftakt, bis auf Norman Mahmudov recht ordentlich verlaufen.
Der Samstag brachte die Entscheidungen über den Einzug in die Finalrunden. Alexander Röll gewann gegen seinen Cousin Marcus Kuballa, verlor gegen Stadelmann und wurde am Ende Siebenter. Brian Bliefner unterlag zwar noch Andreas Walter aus Unterföhring, qualifizierte sich aber mit zwei Siegen fürs Finale um die Bronzemedaille. Willam Stier war bei dieser Meisterschaft nicht in Hochform. Er trat im Limit bis 54 kg an und musste nach vier Siegen im Pool gegen Fabian Kirner aus Furtwangen eine deutliche Niederlage einstecken. Er durfte aber am Sonntag um Bronze kämpfen. Daniel Sartakov war nach einer weiteren Niederlage aus dem Rennen. Norman Mahmudov machte am Samstag Nägel mit Köpfen und hatte etwas Glück. Sein Bezwinger unterlag Nils Hausegger aus Hohenlimburg, Norman konnte diesen Athleten schultern. Dann punktete er Osthoff (Riegelsberg) sicher aus und stand nach dem Sieg über Furkan Celik aus Nürnberg im Finale. Bernd Müller verlor gegen zwei starke Gegner und war raus.
Aslan Mahmudov entwickelte sich mit sehr starken Aktionen zum Poolfavoriten. Gegen Nick Teschauer aus Markneukirchen gewann der Potsdamer 1:0 und 3:0, gegen Maximilian Gernoth (Allensbach) erkämpfte er eine Schultersieg, Maximilian Wieczorek (Nürnberg) kämpfte er mit 3:3, 2:1 und 5:0 förmlich zu Boden und stand nach dem 4:0 und 6:0 gegen André Flick (Benningen) im Finale. Marcel Böhme konnte gegen Felix Beck (Winzeln) mit 5:0 und 8:2 überzeugen, verlor dann aber gegen den Titelverteidiger Max Knobel auf Schultern. Nie richtig in Fahrt kam Ilja Litvinov im Limit bis 85 kg. So unterlag er im Pool dem späteren Fünften Uwe Krieger, gewann aber gegen den Vizemeister Patrick Riedler aus Westendorf.
So hatte Trainer Heiko Röll und sein Co – Trainer Bernd Nieke am Finaltag alle Hände voll zu tun. Zwei ihrer Schützlinge (Norman und Aslan Mahmudov) kämpften um den Titel, Brian Bliefner, William Stier und Ilja Litvinov kämpften um Bronze. „Damit sind wir bereits am Ziel unserer Wünsche angekommen“ meinte Heiko Röll nach dem Sonntagsfrühstück. Dann ging es gut los. „Es wäre für meinen Sohn so wichtig, dass er hier eine Medaille macht. Er ist so fleißig, der große Durchbruch ist ihm aber noch nicht gelungen“ meinte der alleinerziehende Vater Carsten Bliefner, der beim LSC als Nachwuchstrainer fungiert. Er sah sich den Kampf seines Sohnes nicht an. Dieser brachte gegen Eduard Semke (Lahr) eine überzeugende Leistung. Er machte in der ersten Runde schnell einen Punkt und brachte das 1:0 über die Zeit. Dann beherrschter seinen Gegner mit 4:0 und freute sich über Bronze. William Stier musste gegen Alexander Fröhlich ran. Es geschah nicht viel auf der Matte. Nach Losglück gewann Stier die erste Runde mit 1:0, war in Runde zwei bis 10 Sekunden vor dem Ende schon der Bronzemedaillengewinner, gab aber noch eine hohe Wertung ab. Mit einem 1:1 rettete sich der Berliner, der am Oberstufenzentrum in Luckenwalde lernt, die Bronzemedaille. Gegen Oliver Straub (Freising) brachte Ilja Litvinov endlich sein Potential auf die Matte. Mit 4:3 und 3:1 erkämpfte sich der Magdeburger, der das Friedrich-Gymnasium in Luckenwalde besucht, die Bronzemedaille. Das war ein guter Auftakt der Finalkämpfe.
Die Gebrüder Mahmudov gingen als klare Außenseiter in die Finalkämpfe. Zunächst musste der jüngere Aslan bis 76 kg gegen den Favoriten Marc Pöhlmann auf die Matte. Mit 1:2 verlor er die erste Runde knapp. Der Favorit wurde unsicher. Die zweite Runde ging mit 3:1 eindeutig an Aslan Mahmudov. Er hatte seinen Gegner am Rande einer Schulterniederlage. Weil es zu nah am Mattenrand war, wurde die Aktion abgepfiffen. Am Mattenrand wurde dann die Meisterschaft entschieden. Mattenleiter und Punktrichter werteten eine Aktion am Mattenrand als Bodenkampf und gaben keinen Punkt. Mattenpräsident holte beide zu sich und es gab einen Punkt für Pöhlmann, welcher die einzige Wertung in der entscheidenden dritten Runde war. Für Aslan Mahmudov war diese Silbermedaille ein großer Erfolg. Im letzten Kampf, es war die Kampfnummer 254 musste Norman Mahmudov im Limit bis 63 kg gegen Kevin Henkel aus Asperg in Württemberg antreten. Dieser schaltete den Favoriten Steve Masuch aus Westendorf sicher aus. Norman Mahmudov kümmerte es wenig, wer ihm da gegenüber stand. 1:0 für Mahmudov hieß es nach der ersten Runde. Dann zermürbte er seinen Gegner und schickte ihn mit 6:0 vorzeitig von der Matte. Da war die Freude in der Brandenburger Ecke groß. Bruder Aslan, der Vater der beiden, Trainer Röll und Bernd Nieke lagen sich in den Armen, sie sahen die Mühen ihrer Arbeit gekrönt.
Die Länderwertung ging mit 129 Punkten eindeutig an den Landesverband Bayern, vor Südbaden (88) und Württemberg (73). Brandenburg belegte mit 33 Punkten den 6. Platz. |