Luckenwalde. Fußballländerspiel und Boxen im Fernsehen spielten wieder gegen den 1. LSC. Nur 326 Zuschauer wollten die Spitzenbegegnung des 1. LSC gegen den ASV Hof sehen. Diejenigen, die da aber in der Halle erschienen waren, brauchten ihr Kommen nicht zu bedauern. Obwohl nur neun Kämpfe über die Matte gingen, gab es 35 spannende Runden zu sehen. Beim Gast konnte die Klasse im klassischen Stil bis 84 kg nicht besetzt werden. Filip Soukup verletzte sich im Kampf gegen Lichtenfels und stand dem Trainer Horst Zeh nicht zur Verfügung. Ramsin Azizsir, er kämpfte bis dahin im Freistil bis 84 kg, wäre der Vertreter für Soukup, musste aber als Sportsoldat an einer Übung teilnehmen. So setzte Trainer Zeh den Ungarn Tamas Kiss im Freistil bis 84 kg ein und ließ dieses Limit im klassischen Stil frei.
  120kg Marek Svec - Ivan Ivanov 3:1
Es ging ordentlich los. Im Freistil bis 55 kg machte Emanuel Krause eine konzentrierten Eindruck, befolgte die Anweisungen aus der LSC – Ecke und besiegte seinen Finalgegner von der deutschen Meisterschaft Matthias Hader sicher mit 3:0. Dabei wehrte er nach dem 0:0 in Runde Eins den Vorteil von Hader sehr geschickt ab. Im klassischen Stil bis 120 kg trafen die beiden bisher unbesiegten Marek Svec und Ivan Ivanov aufeinander. Der Bulgarischen Meister im Superschwergewicht brachte „nur“ 104,3 kg auf die Waage. Svec dominierte den Kampf, gab aber durch Nachlässigkeit die dritte Runde ab. Der Tscheche verließ aber als 3:1 – Sieger die Matte. Im klassischen Stil bis 60 kg sah es zunächst danach aus, als würde Nowka wieder einen hohen Punktsieg einfahren. Kampfrichter Mario Schmidt aus Torgelow schickte den Bulgaren Radoslaw Palchev als ersten in die Bodenlage. Nowka beendete diese Runde mit einem lupenreinen Fünfer. Danach kam aber der Bulgare. Er stellte sich auf die Aktionen von Nowka ein und punktete seinerseits zum 3:1 Erfolg.
  96kg Mateusz Gucman - Ahmed Mehmedov 3:0
Im Freistil bis 96 kg gab der Pole sein Heimdebüt beim LSC. Gegen Berlin hatte er ja keinen Gegner. Gegen den sehr beweglichen Bulgaren Ahmed Mehmedow sah es in Runde Eins nach einer Überraschung aus. Durch einen Selbstfaller lag Gucman 13 Sekunden vor dem Ende der Runde mit 2:4 hinten. Der Pole zeigte seinen Klasse und gewann mit 5:4. Mit diesem 3:0 führte der LSC nach vier Kämpfen mit 10:4 Punkten. Im Freistil bis 66kg war der Kampf zwischen Stephan Spengler und Sascha Büchner zwar spannend, schön aber nicht. Die ersten beiden Runden wurden im Clinch entschieden. Kampfleiter Schmidt sah den Vorteil bei Büchner, welcher diesen auch nutzte. Der junge Mann aus Hof führte nach Runden mit 2:0. Mit jeweils 1:0 gingen die folgenden Runden an Spengler. Kurz vor dem Ende dann plötzlich eine Aktion von Büchner, die mit Zwei bewertet wurde. Ohne Pause gelang aber Spengler der Konter zum 2:2, wodurch er 3:2 – Sieger wurde. Pausenstand: 13:6 für den LSC.
  Ismail Baygus - Petr Svehla 3:1
Jetzt stand die Frage, ob dieser Vorsprung reichen würde. Madsen brachte kampflos seine Mannschaft auf 17:6 hoch. Nach der Begegnung in Rostock, war auch hier gegen Hof Ismail Baygus das Zünglein an der Waage. Gegen den Routinier Petr Svehla gab er beim 1:1 die erste Runde ab. Danach überzeugte der Saarländer mit seiner Kampfkraft. Svehla brachte in den Bodenlagen, keine Aktion mehr zustande, Baygus hatte den Vorteil und brachte sogar eine Rolle und einen Wurf durch. Er siegte mit 3:1 und erhöhte auf 20:7. Bei drei ausstehenden Kämpfen war der LSC – Erfolg sicher. „Ich wurde hier in Luckenwalde gut aufgenommen. Hier steht trotz einiger finanzieller Probleme einer für den anderen ein. Wir sind, wie eine gute Familie. Luckenwalde ist mein sportliches Zuhause“ sagte Baygus auf die Frage, ob er sich denn schon als Luckenwalder fühle.
  84kg Norman Pickut - Tamas Kiss 3:2
Gegen den Junioreneuropameister von 1996 und Juniorenvizeeuropameister von 1998, den Ungarn Tamas Kiss sah es für Norman Pickut zunächst gar nicht gut aus. Er gab die erste Runde mit 0:1 ab, konnte in der zweiten Runde mit der Schlusssirene das 1:1 erkämpfen und gab dann wieder die dritte Runde mit 0:1 ab. Als man meinte, die Luft sei beim Mister Hundertprozent raus, kam er wieder. Er gewann die vierte Runde glatt mit 4:0 und machte in der entscheidenden fünften Runde aus einem 0:1 einem 3:2 – Sieg.
  74kg Attila Drechsler - Tomas Sobecky 1:3
Wegen der anhaltenden Verletzung von Felix Menzel gab Willi Wendel sein Heimdebüt im Bundesligateam. Gegen den mehrfachen deutschen Meister Dominik Zeh hatte Wendel eine gute erste und eine gute dritte Runde. In Runde zwei wurde er von Zeh richtig erwischt und verlor mit 0:8 Punkten. Am Ende erkämpfte Zeh vier Mannschaftspunkte. Vor dem letzten Kampf führte der LSC 23:13 Punkten. Nach dem 5:0 in der 1. Runde für Tomas Sobecky gab es kaum einen Fünkchen Hoffnung für Attila Drechsler. In der dritten Runde schaffte er es mit seinen vehement vorgetragenen Angriffen, den Modellathleten aus Tschechien konditionell zu zermürben. Als Drechsler in der vierten Runde mit 2:0 führte, kam Siegeshoffnung bei den Zuschauern auf. Sobecky musste in die Bodenlage, Drechsler schaffte keinen Punkt. Beim 2:1 für Drechsler konzentrierte sich der Tscheche und brachte mit letzter Kraft einen Wurf durch, glich aus und gewann mit 3:1.
Der LSC siegte in dieser Spitzenbegegnung mit 24:16 und bleibt damit einzige Mannschaft der Bundesligagruppe Nord ohne Niederlage.
Am Sonntag früh wird der Geschäftsführer der Nelson GmbH Torsten Kloxin seine Tätigkeit beenden.
Der treue LSC – Fan muss aber wissen, dass der Aufsichtsrat eine Lösung parat hat. Es wird mit dem Ringen auf hohem Niveau in Luckenwalde weitergehen.
Am kommenden Samstag beendet der LSC seine Hinrunde mit dem Kampf in Thalheim. |