Luckenwalde. Erstmalig fanden in der vergangenen Woche die U23 – Europameisterschaften im polnischen Walbrzych statt. Der Ringer – Weltverband möchte den jungen Sportlern mit diesem Turnier die Möglichkeiten eröffnen zwischen dem Juniorenbereich und dem Männerbereich Titel zu erkämpfen und Erfahrungen zu sammeln.

Diese Chance nutze auch unser Bundesligaringer Christian (Bärchen) John, wie bisher im griechisch- römischen Stil der 130 kg Klasse. Er selbst fuhr mit einem recht mulmigen Gefühl zu dieser Meisterschaft, da seine Vorbereitungen nicht gut verliefen. Nach dem Trainingslager in Kuba merkte man ihm die Unzufriedenheit, die er aus den dortigen verlorenen Trainingskämpfen mitnahm, deutlich an. Zurück in Deutschland verliefen die Trainingskämpfe weiterhin nicht zugunsten von Christian. Wenig Hoffnung malte er sich für die U23 – Europameisterschaft aus, da er von seinem Leistungsstand nicht überzeugt war.
Doch das Blatt wendete sich am letzten Sonntag zum Guten. Ãœberraschend war auch, dass unser Norweger Felix Baldauf, ebenfalls in der Gewichtsklasse 130 kg startete.
Christian (Bärchen) hätte also auf ihn treffen können, was nicht geschah. In seinem ersten Kampf ging es gegen den Slovaken Tamas Soost schon kräftig zur Sache. Hier gelang ihm kurz vor Ablauf der Zeit dennoch ein Schultersieg. Verwirrend für die Ringer waren auch die neuen Kampfregeln des Weltverbandes, welche sich nun aber positiv auf die aktiveren Sportler auswirken sollen. Im Viertelfinalkampf lieferten sich der Weißrusse Heorhi Chuhashvili und Bärchen ein spannendes Duell auf der farblich neu konzipierten Wettkampfmatte. Ab sofort erstrahlen die Matten bei internationalen Wettkämpfen in blau/orange. Nach diesen beiden Siegen und mit voller Motivation ging Christian in den Kampf gegen den späteren U23 –Europameister Sergey Semenov aus Russland. Nach nicht vollen zwei Minuten verlor er jedoch den Kampf auf Schulter und rutschte somit in die Hoffnungsrunde. Im kleinen Finale um Platz 3 konnte sich Christian gegen den Griechen Alexandros Papadatos mit einem Schultersieg durchsetzen und gewann somit Bronze.

Neben ihm auf dem Podest stand auch Felix Baldauf, welcher ebenfalls Bronze gewann. Seinen ersten Kampf gegen den Türken Ali Nail Aslan, bestreitete er unglaublich stark und gewann auf Schulter. Gegen den Ukrainer Mykola Kuchmii musste er jedoch eine Niederlage hinnehmen, sodass er auch im kleinen Finale stand. Da sich aber sein litauischer Gegner Mantas Knystautas verletzte, konnte kein Kampf stattfinden und daher standen beide Bundesligaringer des 1. LSC gemeinsam mit der Bronzemedaille um den Hals auf dem Podest. Da sein Mannschaftskollege aus Norwegen Marthin Hamlet in der 98kg gestartet ist, wollte sich Felix in der 130 kg testen. Jedoch hatte er nur ein Gewicht von 102 kg, was, wie er sagt, ziemlich schlaucht gegen so schwere Gegner. In der 98kg hätte er sich bessere Chancen ausmalen können. Zufriedenheit strahlen beide Ringer dennoch nach diesem Kampftag aus.

Internationale Medaillen zu holen und dazu noch im Männerbereich ist für die Athleten von großer Bedeutung. So freut sich der gebürtige Eisenhüttenstädtler Christian John besonders über die Platzierung. Er hat neuen Mut geschöpft und bereitet sich nun auf die Deutschen Meisterschaften vor, welche vom 15.5 – 17. Mai 2015 in Aschaffenburg stattfinden werden.