Bar – Schöner Schlussspurt der deutschen Nachwuchsringer bei den Europameisterschaften der Kadetten in Bar (Montenegro), am letzten Kampftag holte Louis Stumpe (76 kg/ASV Nendingen) den ersehnten Europameistertitel für den DRB.

Drei Mal Bronze gab es bislang für die DRB-Delegation an den vorangegangenen Tagen in Bar, nun kam eine Goldmedaille hinzu. Dabei hatte man zunächst damit geliebäugelt, Louis Stumpe im Limit bis 69 kg starten zu lassen, „... doch im gegenseitigen Einvernehmen- und im Sinne seiner leistungssportlichen Entwicklung haben wir uns gemeinsam mit Nachwuchs-Bundestrainer Maik Bullmann und den verantwortlichen Trainern seines Landesverbandes auf den Verbleib in der 76-KG-Klasse geeinigt und ich freue mich nun, dass diese Entscheidung mit der EM-Goldmedaille allen Beteiligten Recht gegeben hat“, jubelte DRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis, der vom EM-Titelgewinn Stumpes auf der Rückfahrt vom Kaderturnier in Benningen erfuhr.
Stumpe bezwang auf dem Weg ins Finale zunächst Efstratios Nikitas (GRE), im Viertelfinale warf der DRB-Ringer den Ukrainer Seydamet Saliyev mit 4:1 Punkten aus dem Rennen. Im Halbfinale setzte sich Louis Stumpe gegen Anton Sakhno (BLR) durch und stand damit am Abend des letzten Wettkampftages von Bar gegen Islam Abbasov (AZE) im Finale, dass er für sich entschied.

Auf einem guten Weg war zunächst auch Artur Tatarinov (50 kg/TV Traunstein), der Emanuel Claudiu (ROU), Juan Aak (NOR)- und im Viertelfinale auch Kasperi Lehtonen (FIN) bezwang. Erst im Halbfinale wurde Tatarinov vom Russen Arslan Zubairov mit 6:6 Punkten gestoppt. Knapp am Finaleinzug gescheitert, fand Artur Tatarinov im Kampf um Bronze gegen Ekrem Ozurk (UKR) nicht noch einmal zur Form der ersten drei Kämpfe und unterlag mit 2:7, bitter für den Ringer vom TV Traunstein.

Mit zwei Siegen startete auch Etienne Kinsinger (58 kg/KV Riegelsberg), der Kristijan Peshko (MKD) und danach auch Alen Fodor (CRO) bezwang. Erst Alen Mirzoyan (RUS) stoppte den Deutschen, für den das EM-Turnier damit endete, da Mirzoyan nur eine Runde später unterlag und den Endkampf damit verpasste. Nur wenn der Russe das Finale erreicht hätte, wäre für Kinsinger der Einzug in die Hoffnungsrunde möglich gewesen.
Auch Julian Neumaier (85 kg/KSV Hofstetten) rückte nach Siegen über Yahor Yaskavets (BLR) und Lajos Papp (SVK) bis ins Halbfinale vor, wo er gegen Soslan Fanziyev (AZE) verlor. Das Duell um Bronze ging nach 3:3 Punkten denkbar knapp an den Polen Oskar Czyzewski. Neumaier, der so gut ins Turnier gestartet war, erreichte in der Endabrechnung seiner Gewichtsklasse Platz 5.

Ein schweres Los hatte Nick Scherer (42 kg/SV Eschbach) gezogen, der im Auftaktkampf gegen den späteren Vize-Europameister Slavik Galstyan (ARM) verlor und in der Hoffnungsrunde gegen den späteren Dritten Seymur Huseynov (AZE) scheiterte.
Nicht viel einfacher hatte es Andrej Kurockin (54 kg/KSC Niedernberg), der gleich im Auftaktduell dem späteren Europameister Maksym Yevtuschenko (UKR) unterlag. In der Hoffnungsrunde musste der DRB-Ringer nach einer erneuten Niederlage gegen Grigor Melikiyan (ARM) knapp mit 6:5 Punkten geschlagen geben.
Gleich nach dem ersten Duell war für Urs von Tugginer (63 kg/KSV Köllerbach) die Europameisterschaft auch schon wieder beendet. Der Saarländer verlor seinen Auftaktkampf gegen Azamat Takhoev (RUS) mit 2:6 Punkten. Doch der Russe verpasste das Finale und Urs von Tugginer durfte damit auch nicht mehr in die Hoffnungsrundenduelle eingreifen. Auch für Guido Gretschel (69 kg/AC Penzberg) kam das Aus bereits nach dem ersten Kampf gegen den Italiener Luka Dariozzi mit 1:9 Punkten und auch Erkan Celik (100 kg/SV Johannes Nürnberg) durfte nach seiner Auftaktniederlage (6:2) gegen Gazhi Magomedov (0:6) gleich wieder unter die Dusche.