Frankfurt/O. - Die Bilanz von Günter Kreckl, dem Präsidenten des Ringer- Verbandes Brandenburg liest sich gut, nach langer Durststrecke, gewannen die brandenburgischen Ringer in den vergangenen, beiden Jahren 12 internationale Meisterschaftsmedaillen. Eine beeindruckende Bilanz. Ganz dick unterstrich der RVB-Präsident die Silbermedaille von Mirko Englich bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking. „Mirko kam im Herbst 2007 zu uns, als keiner mehr einen Pfifferling auf ihn gab“, beschrieb Kreckl die damalige Situation, denn der Wittener kam bei den Weltmeisterschaften 2007 in Baku auf einen schwachen 31. Rang und stand vor dem Rausschmiss aus dem Nationalteam. „Trainer Jörn Levermann führte Mirko Englich schon im Frühjahr 2008 zur Vize-Europameisterschaft, wenig später schaffte Englich beim Olympia-Qualifikationsturnier in Novi Sad (Serbien) den Sprung nach Peking, wo er mit einer einzigartigen Gewaltleistung die Silbermedaille erreichte – das einzige Edelmetall für den Deutschen Ringer- Bund. Kreckl unterstrich dabei auch das deutlich entspannte Verhältnis zum Deutschen Ringerbund; „... ich bin froh, dass wir die Spannungen der letzten Jahre abbauen konnten, in vielen Gesprächen mit dem DRB-Präsidenten Manfred Werner haben wir nun zu einer guten Zusammenarbeit gefunden“.



RVB-Präsident Günter Kreckl brachte in seinem Bericht die Freude über die Erfolge der jungen Luckenwalder Ringer zum Ausdruck, Nick Matuchin, Emanuel Krause, oder Felix Menzel sind Namen, die man sich unbedingt merken sollte. Die Anstrengungen in Luckenwalde führten zur Anerkennung als Bundes- Nachwuchsleistungszentrum. „Das ist nicht nur ein Titel, da hängen Trainerstellen dran“, betont Günter Kreckl, dass damit die Landestrainerstelle von Heiko Röll bestätigt wurde, der nun 'sein Werk' in der Flämingstadt fortsetzen kann.
In ihren Referaten bestätigten der Referent für Leistungssport, Reiner Leffler (Potsdam), aber auch Jugendreferent Horst Vogelgesang (Frankfurt/O.), sowie Jörn Levermann als Cheftrainer des Leistungszentrums Ringen in Frankfurt/O. die Worte ihres Präsidenten aus sportlicher Sicht. Horst Vogelgesang legte jedoch in Punkto Nachwuchsarbeit die Finger in die Wunde. „Hier müssen wir hart arbeiten, junge Talente finden, Mädchen und Jungen für den Ringkampfsport gewinnen“, verweist der erfahrene Trainer auf die schwachen Teilnehmerzahlen bei Landesmeisterschaften, aber auch bei den Norddeutschen Titelkämpfen, die kürzlich in der Brandenburghalle des Frankfurter Sportzentrums ausgetragen wurden. Doch hier hat der Verband bereits reagiert. „Wir haben aus der Stelle eines Sichtungstrainers zwei Halbe gemacht, Olaf Bock sucht im Raum Luckenwalde/Potsdam nach Talenten, Felix Thätner wurde im Raum Frankfurt(O.)-Eisenhüttenstadt-Cottbus aktiv“, bestätigt Günter Kreckl den Delegierten aus allen Brandenburgischen Vereinen.



Bei den sich der Diskussion anschließenden Präsidiumswahlen, wurden Günter Kreckl als Präsident- und Klaus-Peter Kossow als sein Stellvertreter einstimmig bestätigt. Auch die Wahl der Referenten ging einstimmig- und damit schnell über die Bühne, so dass sich die meisten der Delegierten gleich wieder den Geschehen auf der Matte zuwenden konnten, denn in der Ringerhalle des Sportzentrums in der Stendaler Straße herrschte Hochbetrieb. Neben den Männern, die sich gerade auf den Grand Prix 2009 vorbereiten, der im Juni in Dortmund ausgetragen wird, waren auch die Frauen und Mädchen des Landesverbandes, zum Trainingswochenende vor Ort. Auch im weiblichen Ringkampf steht der Grand Prix an, der bereits am kommenden Wochenende in Dormagen stattfindet. „Mein Wunsch wäre es, wenn wir an die jüngsten Erfolge anknüpfen könnten“, so Günter Kreckl mit Blick auf zahlreiche junge Athleten wie Oliver Runge, Christoph Bast, Nick Matuchin, Emanuel Krause, sowie Eileen Friedrich, die im laufenden Wettkampfjahr zum Sprung auf die internationale Bühne ansetzen.



Bereits am kommenden Wochenende können sich die Kampfsportinteressierten aus der Oderregion über das Leistungsvermögen der Ringer aus dem Leistungszentrum Frankfurt/O. selbst ein Bild machen, denn am Samstag wird in der Brandenburghalle der Brandenburg-Cup der Junioren ausgetragen. Die Schützlinge von Juniorentrainer Sebastian Möser müssen sich dort gegen Konkurrenten aus 12 Nationen behaupten. Schon da, auf eigenen Matten könnten einige der Wünsche Kreckls in Erfüllung gehen.