Skopje – Eine erfolgreiche Woche ging am Sonntagabend mit den Europameisterschaften der Junioren für den deutschen Ringkampfsport zu Ende, mit insgesamt 6 Medaillen, darunter einen Titelgewinn, reisten die drei DRB-Teams der Griechisch-Römisch-Spezialisten, der Juniorinnen und zuletzt der Freistilringer aus Mazedonien ab, die drei Matten in der Boris-Trajkovski-Arena in Skopje waren ein gutes Pflaster für die deutschen Talente, die gar noch Chancen auf weitaus mehr Edelmetall vergaben.
Höhepunkt des EM-Turnieres war der Titelgewinn des Schifferstädters Denis Kudla (84 kg/griechisch-römischer Stil), der mit Kämpferherz und taktischer Meisterleistung Europameister wurde. Auf dem Weg zum Titel bezwang Kudla eine ganze Reihe europäischer Spitzenringer, was den Schluss zulässt, dass sich die Lücke zur Spitze schließt.
„Ja, Denis Kudla hat im Konzert der Großen mitgespielt, die taktische Marschroute eingehalten und sich am Ende durchgesetzt“, hofft Nachwuchs-Bundestrainer Maik Bullmann nun auf Kontinuität.
Eine Überraschung schaffte Deniz Menekse (60 kg/SV Johannis Nürnberg), der gleich am ersten Tag Bronze erkämpfte und damit den Medaillenreigen für den DRB begann. Bemerkenswert; Menekse wurde erst drei Tage vor Abfahrt des Griechisch-Römisch-Teams für den verletzten Alexander Grebensikov (SAV Torgelow) nachnominiert, hatte damit kaum Möglichkeiten zu einer guten Vorbereitung auf diese Titelkämpfe.
Die DRB-Damen legten gleich ordentlich nach, holten durch Nina Hemmer (51 kg/AC Ückerath), Katrin Henke (48 kg/SAV Torgelow) und Nadine Weinauge (63 kg/KSK Furtwangen) drei Bronzemedaillen. Frauen-Bundestrainer Patrick Loes vollauf zufrieden; „... es war nicht die Anzahl der Medaillen, sondern die Art und Weise, wie sie zustande kamen, was mich besonders gefreut hat“. Katrin Henke und Nadine Weinauge gewannen ihre Kämpfe um Bronze in den letzten 10 Sekunden ihrer Kämpfe. „Kampf bis zur letzten Sekunde und das war von Erfolg gekrönt“, freute sich Loes darüber, wie die beiden jungen Damen fast schon verloren geglaubte Duelle noch aus dem Feuer rissen.
Anders herum lief es am letzten Kampftag bei Freistilspezialist Kevin Henkel (66 kg/TSV Dewangen), der sich im kleinen Finale um Bronze nach klarem Rückstand gegen den Georgier Davit Buziashvili in der letzten halben Minute bis auf 8:8 herankämpfte und auf Grund der höheren Wertungen gar führte. Doch genau bei 2:59 Min. der zweiten Runde, war es der Georgier, der das Duell mit dem entscheidenden Zähler aus dem Feuer riss, zum 9:8 punktete und Henkel damit Bronze abjagte. „Kevin ärgert sich darüber selbst am Meisten, trotzdem hat er ein ordentliches Turnier gerungen und hätte die Bronzemedaille verdient gehabt“, stellt Nachwuchs-Bundestrainer Jürgen Scheibe dem Pechvogel seines Teams dennoch ein gutes Zeugnis aus.
Jubel über Edelmetall gab es im Freistilteam dann doch noch, Erik Thiele (84 kg/KFC Leipzig), eigentlich noch bei den Kadetten zu Hause, holte nach EM-Bronze in Bar vor wenigen Tagen, nun auch bei den älteren Junioren mit einer beeindruckenden Leistung die Bronzemedaille. Manuel Wolfer (55 kg/RG Hausen-Zell) unterlag im Kampf um Bronze gegen den starken Russen Stephan Sorkomov und erkämpfte mit zwei Siegen und zwei Niederlagen am Schlusstag der EM den 5. Platz in seinem Limit.
„6 Medaillen sind eine beachtliche Leistung,wobei eine ganze Reihe von weiteren, deutschen Ringern ebenfalls mit guten Leistungen glänzten, auch wenn sie nicht in die Medaillenkämpfe eingreifen konnten, das Ergebnis von Skopje sollte jedenfalls Motivation genug sein, weiter um den Anschluß zur Spitze, die ja zum Großteil in Europa zu Hause ist, zu kämpfen“, so Jürgen Scheibe, der seinen Kollegen aus dem griechisch-römischen Bereich und dem weiblichen Ringkampf aus dem Herzen spricht.
"Einfach gigantisch, hier kann man eine Leistungssteigerung erkennen, es wurde eine gute Arbeit geleistet, die jetzt auch mit Medaillen belohnt wurden", so auch Jannis Zamanduridis, der sich zu Hause über die Ergebnisse der Juniorinnen und Junioren des DRB freute. Der Blick geht dabei bereits zu den Junioren-Weltmeisterschaften, die in einem Monat in Sofia (Bulgarien) ausgetragen werden. |