Montag, 26.11.07
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Weltmeisterliches Team
Ulrich Vetter und Hergen Teapal verbindet eine Freundschaft

    Ulrich Vetter - Weltmeister 2007 im Bankdrücken.

    Ulrich Vetter - Weltmeister 2007 im Bankdrücken.


    Luckenwalde. "Ich bin sehr stolz auf Ulli. Über zehn Jahre lang zur internationalen Spitze im Kraftsport zu gehören, ist beachtenswert", sagt Hergen Teapal, der sportliche Weggefährte von Weltmeister Ulrich Vetter.



    Die beiden verbindet seit mehr als 30 Jahren eine Männerfreundschaft. 20 davon gehen der gelernte Tischler Vetter und der Lehrer Teapal dem gemeinsamen Hobby Kraftsport nach. Bis Mitte der neunziger Jahre war zunächst Teapal der Spitzenathlet, gewann Medaillen, Pokale und Urkunden. Vetter agierte zunächst als gute Seele im Hintergrund, die ihn bei Wettkämpfen unterstützte.
    Eine Verletzung zwang Teapal vor zehn Jahren zum Kürzertreten. Umgekehrt waren nun die Vorzeichen. Vetter rückte erfolgreich in den Vordergrund, Teapal stand ihm mit Rat und Tat sowie seiner Erfahrung als Wettkampfhelfer zur Seite.
    Eine sehr erfolgreiche sportliche Partnerschaft nahm ihren Lauf. Mittlerweile zieren fast 70 Pokale das Arbeitszimmer von Vetter. Ein weiterer Erfolg gesellte sich Ende Oktober dazu. Vetter verteidigte seinen Weltmeistertitel im Bankdrücken im kanadischen Calgary nach Version des World Powerlifting Congress (die MAZ berichtete).



    Die dort zur Hochstrecke gebrachten 220 Kilogramm in der Gewichtskategorie bis 110 Kilo der Altersklasse 55 bis 59 bedeuteten nicht nur den erneuten Titel, Vetter verbesserte damit auch seine persönliche Bestmarke.



    "Die Siegerehrung war ein sehr emotionaler Moment", erinnert er sich. "Auf dem Treppchen wurde mir bewusst, dass sich die Trainingsmühen der vergangenen Monate gelohnt haben."



    "Ich habe immer Sport getrieben", erzählt der 103-Kilo-Mann, "aber zunächst nie richtig Leistungssport." 15 Jahre lang widmete sich Vetter dem Boxen und leitete in Luckenwalde eine Faustkämpfer-Abteilung. Die Boxer trainierten seinerzeit immer mit den Gewichthebern zusammen, wodurch sich nach und nach bei Ulrich Vetter eine Beziehung zum Kraftsport entwickelte.



    1993 habe er Ergebnisse von Kraftsport-Wettkämpfen gelesen und sich gedacht: "Das könntest du auch." Gedacht, getan. Im gleichen Jahr trat er zu seinem ersten Wettkampf in Baden-Württemberg an und wurde dort mit einer bewältigten Last von 135 Kilogramm im Bankdrücken Dritter.



    Kraftsport ist eigentlich ein Dreikampf, der aus Bankdrücken, Kniebeugen und Kreuzheben – jeweils mit Langhanteln – besteht. Ulrich Vetter, der dem 1. Luckenwalder SC angehört, dort aber eher ein "Einzelkämpfer" ist und so bei Wettkämpfen für den AC Lauchhammer startet, hat sich auf das Bankdrücken spezialisiert. Landläufig als Königsdisziplin des Kraftsports bezeichnet, weil bei dieser Kraftsport-Teildisziplin sehr viele Muskeln an der Bewegung beteiligt sind. Dadurch ist der Trainingseffekt sehr hoch und das Bankdrücken hat auch eine hohe Bedeutung im Bodybuilding und allgemeinen Fitness-Krafttraining.



    Vom früheren Gewichtheber und heutigen Geschichts- und Sportlehrer des Luckenwalder Gymnasiums Hergen Teapal betreut, rückte bei Ulrich Vetter das Bankdrücken immer mehr in den Mittelpunkt. Er ging bei deutschen und europäischen Titelkämpfen und schon fünfmal bei Weltmeisterschaften an den Start. "Vom olympischen Gedanken redet da keiner", betont Vetter. "Dahin fahren, um dann Zehnter zu werden, ist nicht." So freute er sich, dass er 2002, 2003, 2006 und in diesem Jahr deutscher Meister wurde und dass er 2003 und in diesem Jahr Silber und im Vorjahr Bronze bei Europameisterschaften holte. Aber es wurmte ihn auch, dass es 2002, 2003 und 2005 bei den Weltmeisterschaften in Texas, Tschechien und in Miami jeweils "nur" zum 4. Platz gereicht hat. "Eine bittere Pille".



    Umso süßer war der Erfolg im Vorjahr im belgischen Gent, als er eine Last von 210 Kilogramm bewältigte und damit endlich Weltmeister in der Gewichtsklasse bis 110 Kilogramm wurde, was er im Oktober bei den diesjährigen Titelkämpfen im kanadischen Calgary verteidigte.



    Grundlage der Erfolge ist wie in anderen Sportarten auch, das Training. Dreimal pro Woche wird in Luckenwalde und Berlin jeweils zwei bis drei Stunden trainiert. "Mittwochs ist traditionell Saunatag", ergänzt Vetter.



    Angesichts der aktuellen Doping-Diskussion sagt er nur knapp und bestimmt: "Ich stelle mich jeder Doping-Kontrolle. Alles andere müssen sich die anderen selbst fragen."



    Doch nur mit der Arbeit am Eisen ist es auch beim Bankdrücken nicht getan. Ohne finanzielle Unterstützung geht hier ebenfalls nichts. Zahlreiche Kleinsponsoren haben ihm die Teilnahme an den diesjährigen Weltmeisterschaften in Kanada ermöglicht. Das ewige Klinkenputzen nervt jedoch mitunter.



    Ans Aufhören denken Vetter und Teapal deshalb aber nicht. Auch wenn er in diesem Leben schon einen Mittelklasse-Wagen in sein Hobby gesteckt habe, gebe es keine Sportart, "in der so ein Zusammenhalt ist, wie bei uns. Kraftsport ist nicht das Leben, aber ein Teil meines Lebens", sagt Vetter. "So lange es Spaß macht, die Knochen mitmachen und ich erfolgreich bin, mache ich weiter", erklärt er, der auf die Unterstützung seiner Familie bauen kann. Allerdings schränkt Vetter ein: "Um nur Vierter oder Fünfter zu werden, muss ich mir den Stress nicht antun."


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    Tabelle Regionalliga
    • 1.FC Erzgebirge Aue26:224
      2.RV Thalheim24:420
      3.RSK Gelenau18:108
      4.AC 1897 Werdau16:124
      5.KFC Leipzig10:18-8
      6.1. Luckenwalder SC7:21-14
      7.RC Germania Potsdam7:21-14
      8.WKG Pausa/ Plauen4:24-20
    • 1.FC Erzgebirge Aue14:014
      2.RV Thalheim14:014
      3.RSK Gelenau10:46
      4.AC 1897 Werdau8:62
      5.KFC Leipzig4:10-6
      6.1. Luckenwalder SC4:10-6
      7.RC Germania Potsdam3:11-8
      8.WKG Pausa/ Plauen3:11-8
    • 1.FC Erzgebirge Aue12:210
      2.RV Thalheim10:46
      3.AC 1897 Werdau8:62
      4.RSK Gelenau8:62
      5.KFC Leipzig6:8-2
      6.RC Germania Potsdam4:10-6
      7.1. Luckenwalder SC3:11-8
      8.WKG Pausa/ Plauen1:13-12
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