Trainingsfleiß und gutes taktisches Verhalten brachten dem LSC-Kraftsportler Ulrich Vetter die zweite Europameisterschaftsmedaille seiner Karriere ein. Er erkämpfte Bronze.
Das europäische Championat im Bankdrücken fand kurzfristig in Frydak-Mistek (Tschechien) statt. Ursprünglich war der ukrainische Verband mit der Ausrichtung betraut, doch aus organisatorischen Gründen konnten die Titelkämpfe dort nicht ausgetragen werden. Für die deutschen Teilnehmer, die zwischen deutschen Meisterschaften, Bundesliga und EM nur zwei bis drei Wochen direkte Vorbereitung hatten, sicherlich ein Nachteil. Die meisten Kraftsportler müssen für ihr Wettkampfgewicht drei bis fünf Kilogramm abnehmen, sodass es oft das Problem ist, das Gewicht zu halten oder dreimal in kurzer Zeit abzutrainieren.
Für Vetter stand wieder die Frage, in welcher Gewichtsklasse er an den Start geht, da gerade zwischen der 100- und der 110-Kilo-Klasse sehr häufig gewechselt wird und so das Startfeld schwer auszurechnen ist. Kurzfristig stieg der LSC-Athlet in die höhere Klasse auf. Hier war er mit 100,4 Kilogramm der mit Abstand leichteste Athlet. Der Wettkampfverlauf zeigte, dass der Kampf um Bronze realistisch war. Gold hätte der Luckenwalder nicht erreichen können. Vetter ging kein Risiko ein. Er sicherte sich über die Stationen 185, 190 und 192,5 Kilogramm die Bronzemedaille. Sein härtester Konkurrent blieb bei 180 Kilo hängen. Die übrigen Athleten spielten bei der Vergabe der Medaillen keine Rolle.
Fast wäre für Vetter sogar noch Silber möglich gewesen, da der als Mitfavorit eingeschätzte Pole nach zwei ungültigen Versuchen den dritten nur sehr unsauber bewältigte. Das Kampfgericht wertete jedoch mit 2:1 gültig. (HT)