Luckenwalde – Das Ende der 1. Ringer-Bundesliga in ihrer jetzigen Form scheint besiegelt. 13 der 14 Bundesligavereine, darunter der Luckenwalder SC, haben nicht für die Saison 2015/16 gemeldet. Die Frist dafür war am Donnerstag um 24 Uhr abgelaufen. Laut den Statuten des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) droht den Bundesligisten nun die Rückstufung in untere Ligen. Nur der ASV Mainz ist aus der Allianz der Vereine ausgeschert und hat eine Mannschaft für die Ringer-Bundesligasaison 15/16 gemeldet. Eine kuriose Situation, denn die Mainzer stehen damit schon jetzt als Meister 2016 fest.

Hintergrund ist ein sich seit gut einem halben Jahr immer weiter zuspitzender Streit zwischen dem DRB und den Vereinen der 1. Ringer-Bundesliga. Es geht um Geld, um Strukturfragen und um ein Mitspracherecht. Gesprächsangebote wurden vom DRB abgewiesen, heißt es in einer Pressemitteilung, die gestern von den Vereinen verbreitet wurde. Dort haben sie auch ihre Forderungen formuliert. „Die Vereine der 1. Bundesliga finden ihre Ziele vom DRB nicht mehr in ausreichender Form vertreten. Kurzfristige Regeländerungen und Änderungen in der Anzahl der Kämpfe bringen die Jahresplanungen erheblich durcheinander. Alle beteiligten Vereine sehen es als existentiell an, auf Augenhöhe mit dem DRB diskutieren und verhandeln zu können.“
Eine offizielle Stellungnahme des Deutschen Ringer-Bundes zur Aktion der Bundesligavereine gab es bis gestern Nachmittag nicht. Zu Wort meldete sich aber Danny Eichelbaum, Präsident des Ringerverbandes Brandenburg (RVB). „Wir benötigen dringend Änderungen in der 1. Bundesliga. Immer mehr Vereine steigen aus finanziellen Gründen ab. Es kann und darf nicht sein, dass sich bei den Mannschaftsmeisterschaften am Ende nur noch die Vereine in der Endrunde durchsetzen, die das größte finanzielle Polster haben und international erfolgreiche Sportler bezahlen können. Bei allem Verständnis für die vorgetragenen Argumente, ich erwarte, dass die Bundesligavereine und der DRB wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren.“

Heute Abend finden die Halbfinal-Hinkämpfe der diesjährigen Mannschaftsmeisterschaft der Ringer statt. Dort stehen sich Germania Weingarten und der sechsmalige Meister KSV Köllerbach sowie der dreimalige Meister Mainz und der ASV Nendingen gegenüber. Der Luckenwalder SC war im Viertelfinale nach zwei deutlichen Niederlagen am amtierenden Titelträger Nendingen gescheitert.