Dienstag, 06.07.10
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Dieser Artikel wurde von Detlef Braune geschrieben und 2726 mal gelesen.
Briefträger bringt Aufstiegsfreude ins Haus
Vor 20 Jahren hing für Luckenwalde der Sprung in die erste Bundesliga am seidenen

    Luckenwalde. Der Platz in der Beletage des deutschen Ringkampfsports stand für den 1. Luckenwalder SC (LSC) vor 20 Jahren auf der Kippe. Äußerst knapp ging es damals für den frisch aus der Taufe gehobenen Verein zu. Der Qualifikationsgegner für die 1. Bundesliga trat noch unter dem alten Namen ASK Vorwärts Frankfurt (Oder) an. Nach zwei messerscharfen Duellen mit Protest und Gegenprotest brachte schließlich der Briefträger die Aufstiegsfreude ins Luckenwalder Haus. Der Hauptkampfrichter aus Leipzig hatte für sie entschieden.

    Daran werden sich Mitglieder und Anhänger des 1. Luckenwalder SC erinnern, wenn sie am 4. Juli beim Sommerfest das zwanzigjährige Bestehen des Vereins feiern.

    Die Industriestadt war schon zu Ostzeiten eine Ringerhochburg. Die SG Dynamo Luckenwalde war mit ihren Mannschaften sowohl im Freistil- als auch im klassischen Bereich DDR-Abonnementmeister. Reinhard Mehlhorn verfolgte als sportlicher Leiter der SG Dynamo auch den weiteren Werdegang. Am 19. Juni 1990 wurde in den Räumen An den Ziegeleien der LSC gegründet. Das Präsidentenamt übernahm mit Volker Spielhagen der Chef der Kreissparkasse.

    Mehlhorn war bei den Duellen mit den Oderstädtern Augenzeuge. „Wir hatten den Hinkampf beim Gegner gewonnen, drohten aber nach dem Rückkampf in der Turnhalle Breitscheid-Straße entscheidend zu verlieren.“ Protest und Gegenprotest hatten sich nach dem Kampf im griechisch-römischen Stil bis 82 Kilogramm des einheimischen Mirko Jahn gegen Olaf Koschnitzke entzündet. Der Hauptkampfrichter kippte erst Tage später zu Gunsten des Luckenwalders das Urteil des Mattenrichters. Einen Videobeweis gab es damals noch nicht.
    Trotz der Qualifikation gab es für die Luckenwalder nicht viel zum Lachen. Aushängeschilder waren der vierfache Vize-Europameister Karsten Polky und Heiko Balz. Halbschwergewichtler Balz holte 1992 in Barcelona Olympia-Silber. Polky hatte bei seinem dritten EM-Medaillengewinn 1989 in Ankara eine besondere Situation erlebt. Bei der Siegerehrung wurde für ihn die bundesdeutsche Flagge hochgezogen. Nach DDR-Protest wurde das Malheur abgewendet, aber die türkischen Gastgeber könnten schon etwas von der bevorstehenden Wiedervereinigung geahnt haben.

    In der Bundesliga gab der LSC keine große Nummer ab. Fast 20 Athleten, die Hälfte der Leistungssportler, angelte sich die Konkurrenz aus dem Westen kostenfrei. Nur wenige wie Vize-Europameister Mario Büttner kamen aus Goldbach zurück. Schließlich kam es aus finanziellen Gründen zur „Zwangsehe“ mit Frankfurt (Oder). Doch die Kampfgemeinschaft hielt nur drei Jahre.

    Das Mittelmaß wurde erst beendet, als sich der Unternehmer Reinhardt Töpel 2001 im Aufsichtsrat den Hut aufsetzte. Der Macher führte den LSC wie eine florierende Firma, holte Kohle ran und steckte eigene Gelder rein. Ausländische Weltklasseleute wurden eingekauft. Der LSC wurde zum Leuchtturm im Osten und 2006 deutscher Meister, anschließend dreimal Vize.
    Gleichzeitig mauserte sich an der Sportschule der eigene Nachwuchs. „Die Jugendarbeit zahlt sich jetzt aus“, sagt Mehlhorn. Er war nach der Wende Präsident und Geschäftsführer des Landesverbandes. Im April wurde der 61-jährige Mehlhorn zum Geschäftsführer des LSC berufen. Gleichzeitig übernahm Christian Buddeweg, Geschäftsführer der Städtischen Betriebswerke Luckenwalde, das Präsidentenamt beim LSC.

    Die Nachwuchsasse drängen immer stärker nach vorn. Emanuel Krause, Philipp Herzog und Lennard Wickel sind in dieser Woche bei den EM der Junioren (bis 20 Jahre) in Bulgarien dabei. Nick Matuhin fehlt verletzt. Mit ihm hätten die Luckenwalder die Hälfte des deutschen Aufgebots gestellt.


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    Tabelle Regionalliga
    • 1.FC Erzgebirge Aue26:224
      2.RV Thalheim24:420
      3.RSK Gelenau18:108
      4.AC 1897 Werdau16:124
      5.KFC Leipzig10:18-8
      6.1. Luckenwalder SC7:21-14
      7.RC Germania Potsdam7:21-14
      8.WKG Pausa/ Plauen4:24-20
    • 1.FC Erzgebirge Aue14:014
      2.RV Thalheim14:014
      3.RSK Gelenau10:46
      4.AC 1897 Werdau8:62
      5.KFC Leipzig4:10-6
      6.1. Luckenwalder SC4:10-6
      7.RC Germania Potsdam3:11-8
      8.WKG Pausa/ Plauen3:11-8
    • 1.FC Erzgebirge Aue12:210
      2.RV Thalheim10:46
      3.AC 1897 Werdau8:62
      4.RSK Gelenau8:62
      5.KFC Leipzig6:8-2
      6.RC Germania Potsdam4:10-6
      7.1. Luckenwalder SC3:11-8
      8.WKG Pausa/ Plauen1:13-12
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